Pfarren sollten sich um Gefangene und deren Angehörige kümmern. Das ist ein Kernanliegen der Gefangenenseelsorge in Österreich. Vergangene Woche fand in Linz ein ökumenischer Fortbildungskurs statt. Vor allem im evangelischen Bereich liegt die Gefangenenseelsorge auch in den Händen von ehrenamtlichen Kräften. Sich um Inhaftierte zu kümmern, ist ein ebenso wichtiger Auftrag an die Pfarren, wie dies bei Kranken der Fall ist. Das Evangelium gibt den Impuls dazu.Der Blick soll dabei besonders auch den Angehörigen gelten, meinen die Gefangenenseelsorger/innen. „Ihre Not ist oft größer als die der Gefängnisinsassen selbst“, beschreibt Dr. Hermann Deisenberger – katholischer Kursleiter – die Situation. Doch sie stünden oft alleine da. Materiell und psychisch wären sie in einer sehr schwierigen Lage. Das Schweigen treibt Angehörige in die Isolation, meint auch der evangelische Gefängnisseelsorger Dr. Matthias Geist. Die Kirchen, meint er, dürften gegebene Zustände, wie etwa unwürdigen Umgang mit Schubhäftlingen, nicht einfach akzeptieren. Erstmals in Österreich gibt es mit Regina Strugholtz eine eigene Seelsorgerin für Schubhäftlinge. Sie arbeitet in der Diözese Innsbruck.