Ihn freut, wenn Pfarren seine Anregung aufgreifen und das Ambo wirklich nur für die Verkündigung des Wortes Gottes reservieren, sagt St. Pöltens Weihbischof Anton Leichtfried. Der in der österreichischen Bischofskonferenz zuständige Referatsbischof für Bibelpastoral brachte bei der Studientagung zum Johannesevangelium einen Vorschlag ins Gespräch, den er stets bei der Weihe von neugestalteten Altarräumen macht. Er plädiert, bei der Liturgiefeier das Ambo ausschließlich für die Verkündigung des Wortes Gottes zu verwenden. Das heißt: Lesungen, Antwortgesang, Hallelujaruf, Evangelium und Predigt geschehen vom Ambo aus, maximal noch die Fürbitten – und sonst nichts, so der Weihbischof. Damit macht man deutlich, dass es bei den Lesungen aus der Bibel nicht um irgendetwas geht, sondern um etwas ganz Besonderes, um das Wort Gottes. Gottes Wort gebührt ein eigener, hervorgehobener Ort. In Pfarren, wo sich das eingespielt hat, wird das als gut und wichtig erlebt, betont Leichtfried. Mit dem Johannesevangelium hat der Weihbischof zudem eine sehr persönliche Verbindung. Vers zehn aus dem zehnten Kapitel des Johannesevangeliums hat er sich als Primizspruch gewählt, als Leitwort für sein Leben als Priester: „ ... damit sie das Leben haben ...“ Leichtfried: Für das Ziel, nämlich zum Leben zu finden, lohnt sich die Mühe der Auseinandersetzung mit den oft schwierigen Texten der Bibel.