„Österreich ist aufgefordert, seine Asylgesetze und deren Umsetzung rasch auf Menschlichkeit zu prüfen“, sagte Bischof Dr. Ludwig Schwarz. Er bezeichnete es auch als beschämend, dass wir als eines der reichsten Länder der Erde unsere eigenen Grenzen für Menschen in Not immer mehr verschließen und andererseits bis heute meilenweit von der bereits 1970 gegebenen Selbstverpflichtung entfernt sind, 0,7 Prozent des Bruttonationalproduktes für Entwicklungszusammenarbeit zu geben. Dies wäre eine Hilfe, die vor Ort wirksam würde, sagte der Linzer Bischof, der auch Referatsbischof für Mission und Entwicklung ist. Gemeinsam mit dem Caritasdirektor der Diözese, Mathias Mühlberger, hat er zur Diskussion um das Bleiberecht für Asylwerber Stellung bezogen. „Wir verlangen von Flüchtlingen und Asylwerbern, die versuchen, in unserem Land ein normales Leben zu führen, sich zu integrieren, verweisen aber bestens Integrierte dann nach Jahren zermürbenden Wartens aus unserem Land, selbst wenn sich ganze Pfarren und Gemeinden, die mit ihnen zusammenleben, für sie einsetzen.“ Caritasdirektor Mathias Mühlberger argumentierte in gleicher Weise: „Dass Integrationswilligkeit mit der Abschiebung bestraft wird, ist eine Vorgangsweise, die alle Bemühungen um Integration ad absurdum führt.“ Und weiter: „Menschlichkeit und Rechtsstaatlichkeit sollten kein Widerspruch sein.“ Mehrere völlig integrierte Familien sind unmittelbar von Abschiebung bedroht. Als Sofortmaßnahme sollte ein Kontigent von Ausnahmenfällen zur Entschärfung geschaffen werden.