Ausgabe: 2007/25, Kinder, Lachen, Musik, Familie, laut
20.06.2007 - Katharina Grantl
Samstag abend 19.30 Uhr: Vier Buben und vier Erwachsene spielen im Garten „Wer fürchtet sich vorm schwarzen Mann“ und „Der Kaiser schickt Soldaten aus“. Natürlich geht das Ganze nicht ohne furchterregende Angriffsschreie der Kinder und lautstarkes Zerkugel-Lachen der Erwachsenen vor sich. Weil dieses Spielgetöse in der Siedlung aber ziemlich hallt, ermahnt die Mutter: „Kommt, seids ein wenig leiser, sonst holt wegen eurem Lärm noch jemand die Polizei!“ Na gut, alle bemühen sich, leiser zu sein – doch so machen diese Spiele keinen Spass und die Kinder ziehen sich bald ins Haus zurück. Die Erwachsenen bleiben bei einem gemütlichen Glas Wein auf der Terrasse sitzen und diskutieren den Fall eines Wieners, der frei nach dem Motto „Gusch, Kinder!“ mit einem Luftdruckgewehr im Hof spielende Kinder angschossen hat. Plötzlich wird die ruhige Nacht von lautem Gegröle erfüllt, das sich mit dem dumpfen Bum-Bum-Bum dröhnender Musik mischt. Vorbei ist es mit der abendlichen Ruhe – nur ein paar Häuser weiter findet ein Fest mit vielen – hörbar erwachsenen – Besuchern statt. Doch diese haben offenbar keine Mütter mehr, die aus Angst, Nachbarn könnten die Polizei rufen oder gar selbst zum Gewehr greifen, ihre „großen“ Kinder zu mehr Ruhe mahnen.