„O, buona ventura! O, gute Dinge, die bevorstehen!“, rief der hl. Franziskus aus, als er den kleinen Giovanni erblickte, den dessen fromme Mutter aus Bagnorea bei Viterbo in Italien zu ihm um ein Genesungsgebet brachte. Die Weissagung des Heiligen aus Assisi sollte sich im begabten Bonaventura, wie er von nun an heißt, reichlich erfüllen: Minderbruder, Student und dann geschätzter Theologieprofessor in Paris, wie auch sein Freund, Thomas von Aquin, Autor zahlreicher frommer, weisheitsreicher Schriften; mit 35 Jahren Generalminister und zweiter Ordensstifter der Franziskaner und einer ihrer größten Heiligen. Vom Papst wurde er mit der Leitung des II. Konzils von Lyon betraut, wo 1274 die Union der griechischen mit der katholischen Kirche unterzeichnet wurde. So leuchtet Bonaventura mit Thomas wie zwei Sonnen im glänzendsten Jahrhundert des Mittelalters. Es beeindruckt seine Demut und seine friedfertige Einstellung: Er ist hochgebildet, aber nicht eingebildet; er will Einheit, nicht Spaltung; er sucht auch beim Gegner ein Körnlein Wahrheit; er gehört zum Kirchenvolk, aber hetzt nicht gegen Hierarchie; er wird Kardinal, aber er trennt sich nicht vom Volk; er sieht in allen Dingen eine Beziehung und einen Weg zu Gott; er ist Lehrer der Kirche und bleibt noch immer aktuell. Seinen klangvollen Namen tragen Männer und Frauen und sogar Ortschaften. Seine Heimatburg ist Reiseziel vieler Studierenden.
Bonaventura Dumea, Pfarrer in Biled, Rumänien, stellt seinen Namenspatron vor.