„Wie er den Geschirrspüler einräumt?!“, meine Freundin rollt mit den Augen. Und schnappt nach Luft. „Die schweren Kochtöpfe gibt er in die obere Lade, sodass sie fast runterbricht!“ Er räumt ihn ein. Sie räumt ihn aus. Dann räumt sie ihn wieder ein. So wie es sich gehört. Pardon. So wie sie glaubt, dass es sich gehört bzw. wie sie es einfach gewohnt ist bzw. ... Dieses häusliche Gesellschaftsspiel ist weit verbreitet, wie eine ausgiebige Recherche unter Freundinnen ergibt. Beim Mittagsplausch mit Kollegen stellt sich heraus: Das Ganze gibt’s auch mit vertauschten Rollen. Auch Er leidet darunter, wie Sie den Geschirrspüler einräumt. „Sie spült die Essensreste nicht ab und alles landet, so wie es vom Tisch kommt, im Geschirrspüler. Das gibt’s ja nicht!“, ereifert sich Rainer (Name aus Datenschutzgründen geändert). Sie räumt ihn ein, er räumt ihn aus, spült das Geschirr ab, räumt ihn wieder ein. So wie es sich eben gehört. Doch das ist erst der Anfang. Vom Wäsche aufhängen, Kaffeefilter entsorgen bis zum Socken zusammenlegen prallen im häuslichen Bereich unterschiedliche Strategien und Werthaltungen aufeinander. Alles zweimal machen? Nein, danke. Mein Urlaubstipp: Teilen Sie sich die Arbeit im Haushalt. Montag bis Mittwoch: Sie, Donnerstag – Samstag: Er. Sonntag Ruhetag. Oder so.