Der Papstberater und honduranische Kardinal Oscar Andres Rodriguez Maradiaga blickt „mit sehr viel Sorge“ auf die USA und den dortigen Wahlkampf.
Ausgabe: 2016/37
13.09.2016
Die Welt benötige „großartige Führerschaft“, sagte der Leiter des Kardinalsrats zur Kurienreform („K9“) kürzlich vor Journalisten im deutschen Duisburg. Es sehe so aus, dass die derzeitigen Kandidaten diese Qualitäten nicht mitbrächten. Laut Maradiaga, Erzbischof von Tegucigalpa, fehlt es an Politikern wie Konrad Adenauer oder Robert Schuman, die mit einer visionären Idee die Europäische Union aufgebaut hätten. Stattdessen dominiere die Wirtschaft und ihre Interessen. Der Kardinal wandte sich entschieden gegen den Vorstoß von US-Präsidentschaftskandidat Donald Trump, an der Grenze der USA zu Mexiko eine Mauer zur Abwehr illegaler Migranten zu errichten. „Die Welt braucht Brücken und keine Mauern“, sagte er unter Berufung auf Papst Franziskus. Die gegenwärtige Weltlage bezeichnete Maradiaga als „sehr kompliziert“. Notwendig seien mehr Dialog und Miteinander. „Mit Konfrontation werden wir nie zu einem Frieden kommen“, so der Kardinal.