Franziskus kondolierte am Samstag zum Tod des kubanischen Ex-Präsidenten Fidel Castro und drückte Castros Familie, der Regierung und dem kubanischen Volk sein Beileid aus.
Ausgabe: 2016/48
29.11.2016
Der „Maximo Lider“, der fast 50 Jahre lang an der Spitze Kubas stand und den Inselstaat mit harter Hand führte, starb am Freitag im Alter von 90 Jahren. Der Sohn eines spanischen Plantagenbesitzers besuchte ein Jesuitenkolleg in Havanna. Die Karierrehoffnungen des Jus-Studenten und später im Kampf gegen die korrupte Regierung engagierten Anwalts wurden durch den Batista-Putsch 1952 jäh zerstört, woraufhin Castro Revolutionär wurde. Ein Umsturzversuch 1953 scheiterte; nach einem Exil in Mexiko versuchte er es jedoch erneut und zog 1959 unter Jubel in Havanna ein. Der damalige Erzbischof von Santiago reagierte skeptisch auf die Machtübernahme und mahnte Castro, sich an den „bewährten sozialethischen Prinzipien“ zu orientieren. Der Revolutionsführer drängte indes Präsident Manuel Urrutia ins Exil und fing an, kritische Stimmen zu unterdrücken, auch die Kirche: Kirchliche Schulen wurden geschlossen, Priester und Ordensleute mussten die Insel verlassen. Der Gesprächsfaden zur Kirche riss dennoch nie ganz ab. 1996 traf er in Rom Johannes Paul II., der zwei Jahre später Kuba besuchte. Die Annäherung zeigte Wirkung: Ein Weihnachtsfeiertag wurde wieder eingeführt und politische Gefangene gelangten in Freiheit. Fidels Bruder Raúl Castro (85), der 2006 die Regierung übernahm, setzte diesen Kurs fort. So reisten Papst Benedikt XVI. (2012) und Franziskus (2015) nach Kuba.