Über 80-Jähriger schnitzt seit einem halben Jahrhundert:
Der gebürtige St. Wolfganger Franz Riedl hat bereits unzählige Holzfiguren angefertigt und diese rund um die Welt geschickt. Sein Lieblingsmotiv ist der hl. Wolfgang – das historische Symbol schlechthin für den Ort.
Ausgabe: 2012/31, Holzfigur, Schnitzer, St. Wolfgang, Franz Riedl, hl. Wolfgang, Krippenfiguren, Bergkreuze
01.08.2012
- Elisabeth Hiesmayr
Zu schnitzen begann Franz Riedl bereits im Kindesalter. Als der Mesner von Riedls Fähigkeiten erfuhr, bat er ihn um Hilfe beim Krippenaufbau in der Kirche. Dabei fielen häufig Reparaturarbeiten an, die Herr Riedl übernahm. „Beim Krippenfiguren-Reparieren habe ich gemerkt, dass ich eine Hand fürs Schnitzen habe“, sagt der bescheidene, lebensfrohe Schnitzer. Der gelernte Schuster schnitzte immer mehr, bis er 1962 das Schnitzen zu seinem Brotberuf machte.
Vielfalt. Riedls Repertoire reicht von Krippen- und Marienfiguren über Schmerzenskreuze, Bergkreuze und Marterl bis hin zu „Wolfgang-Figuren“. Vor allem Letztgenannte haben seit jeher eine große Bedeutung für den Künstler. Sie zieren Kapellen und die Pfarrkirche. Zudem sind sie ein beliebtes Hochzeitsgeschenk. Kunstwerke am Berg und im Tal. Einen speziellen „Wolfgang“ hat Franz Riedl kürzlich beim Wandern entdeckt. Es handelt sich um keinen von ihm geschnitzten, sondern um einen Baum, der auf natürliche Art die Grundzüge des hl. Wolfgang angenommen hat. Zurück zum Linden- und Zirbenholz, das Herr Riedl mit Bildhauereisen und Schnitzmesser zu eindrucksvollen Figuren verarbeitet. Der heute über 80-Jährige fertigt auch Kunstwerke für Abnehmer außerhalb seiner Gemeinde. So kam das eine oder andere Werk in andere österreichische Bundesländer, nach Deutschland oder in die USA. Gern gesehen ist auch die Tätigkeit des Schnitzers an sich, so finden sich in seiner Produktionsstätte oft interessierte Zuschauer ein. Falls man Herrn Riedl einmal nicht in seiner Werkstatt antrifft, ist er am Schafberg, Skifahren oder er betrachtet die Kirche, denn „die Kirche schaut man sich immer wieder gerne an. Dort gibt es stets Neues zu entdecken“, so Franz Riedl und seine Frau – welche begeistert von den Kunstwerken ihres Mannes ist.