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Der Förderpreis des Diözesankunstvereins Linz in der Höhe von € 1.500,- wird seit 1996 jährlich und dieses Jahr zum 25-mal vergeben. Es werden damit Abschlussarbeiten an der Kunstuniversität Linz ausgezeichnet, die von besonderer künstlerischer Qualität und von einer ethischen, sozialen oder religiösen Relevanz sind.
Für ihre Diplomarbeiten an der Linzer Kunstuniversität wurden KünstlerInnen ausgezeichnet, die mittlerweile einen festen Platz im Kunstbetrieb haben, wie Markus Schinwald, Paul Kranzler, Rainer Gamsjäger, Claudia Czimek, Katharina Struber, Irma Kapeller, Iris Christine Aue u.a.. Darüber hinaus wurden herausragende Architekturdiplomarbeiten z.B. von Anna Heringer, Gunar Wilhelm und Tobias Hagleitner, sowie Franz Koppelstätter mit dem Förderpreis in der Sparte Architektur ausgezeichnet.
Dr.in Martina Gelsinger, Kunstreferat der Diözese Linz, Obfrau Diözesankunstverein Linz
Sen. Art. Mag.a Anja Ellenberger, Leitung Ausstellungswesen, Kunstuniversität Linz
Mag.a Gabriele Spindler, Leitung Francisco Carolinum, OÖ Landes-Kultur GmbH
Mag. Franz Koppelstätter, Leitung Architekturforum Linz
Univ.-Prof. in Dr.in Anna Minta, Institut für Geschichte und Theorie der Architektur, Kath. Privat-Universität Linz
► Der Förderpreis 2021 für Bildende Kunst geht an Adam Ulen (Pseudonym für Norbert Ellinger) für seine Diplomarbeit „THE GOD THE BAD OR THE UGLY“
(Studienrichtung Plastische Konzeptionen/Keramik)
Die künstlerische Arbeit „Chattering Teeth“, im Teil 2 seiner Arbeit, besteht aus einer Figurengruppe von drei lebensgroßen männlichen Gestalten in unterschiedlichen Posen. Das Gesicht ist jenem des Dalai Lama nachempfunden, während die Körper westlich gekleidet sind. Die Figuren sind im Hyperrealismus verortbar, ihre Posen beziehen sich auf Vorbilder aus der Kunstgeschichte. Die Gesichter zeigen eine übertriebene Zuspitzung des Lächelns des Dalai Lama; die Zähne sind sichtbar. Durch die bläuliche Hautfarbe erhalten die Figuren eine zusätzliche irritierende Künstlichkeit. Die Figuren wurden vom Künstler selbst in mehreren aufwändigen Abformungsverfahren aus Polyurethan mit mechanischen und elektronischen Elementen angefertigt. Nähert sich der Betrachter/die Betrachterin der Skulpturengruppe, beginnen die Figuren mit den Zähnen zu klappern. Dabei sind auch die mechanischen Geräusche der eingebauten Technik hörbar. Der Titel der Arbeit „Chattering Teeth“ bezieht sich auf den Produktnamen eines bekannten Scherzartikels.
► Der Förderpreis 2021 für Architektur geht an
Eva Schmolmüller für ihre Diplomarbeit „ACHTUNG, FERTIG, WOHNUNGsLOS! Ein architektonischer Impuls zu den sozialen Fragen der Wohnungslosigkeit.“
Eva Schmolmüller setzt sich in ihrer Masterarbeit mit Obdachlosigkeit in Linz auseinander. Aufbauend auf die Auseinandersetzung von "Treatment First" und "Housing First" entwickelt sie konkrete und praktische Vorschläge um Wohnungslosen niederschwellige Angebote zur Teilhabe am Stadtraum und am gesellschaftlichen Leben zu machen. Sie analysiert Bestandteile und Qualitäten des öffentlichen Raums in Linz und kristallisiert mit dem Quartier rund um Hessenplatz und Mozartstraße passende Orte der prototypischen Eingriffe im urbanen Gewebe heraus.
Während der Hessenplatz mit einer architektonischen Intervention zu einem Ort ungezwungener Begegnung und des Aufenthalts umgestaltet werden soll, werden baufällige Gebäude an der Mozartstraße ersetzt durch ein Projekt mit vielfältigen Wohntypologien, die nach dem Housing First-Prinzip und sozialer Mischung an Menschen mit geringen Einkommen und Wohnungslose vergeben werden sollen.
Die Jury schätzt die kritischen Analysen urbanen Raumes, die einfühlsame Forschung über Ursachen und Bedürfnisse von Wohnungslosen sowie die Reflektion theoretischer Ansätze in der sozialen Arbeit mit Wohnungslosen. Über zwei konkrete Projekte hinausgehend lenkt Frau Schmolmüller den Blick auf unseren Umgang mit der Stadt und fordert soziale Gerechtigkeit und wertschätzende Zugänglichkeit zu öffentlichen Räumen für alle ein.
Info: www.dkv-linz.at
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