Wort zum Sonntag
Vom romanischen Tor über das gotische Kirchenschiff und den barocken Turm bis zum letzten Umbau im Jahr 1962 hat jede Epoche ihre Spuren am Gotteshaus von Kirchdorf hinterlassen. Seine heutige Atmosphäher wird wesentlich von den Glasfenstern geprägt, die die Künstlerin Lydia Roppolt 1962/63 geschaffen hat. Wer die Kirche betritt, wird von einem Spiel von Licht und Farben umfangen, das in eine Welt der Innerlichkeit eintreten lässt. Ähnlich bunt wie die Fenster ist auch die Pfarre.
„Die Pfarre zeichnet ein vielfältiges Engagment der Ehrenamtlichen aus, die sich ihrer hohen Eigenverantwortung voll und ganz bewusst sind“, sagt Michaela Haijes-Kemetmüller vom pfarrlichen Öffentlichkeitsausschuss. So wird die Firmvorbereitung, die zwei Wochenenden mit Übernachtung und drei Nachmittage umfasst, von einer „geballten Ladung an Ehrenamtlichkeit“ mitgetragen. Als Angebot für Jugendliche, die mehr wollen, gab es heuer erstmals die Einladung zu „Firmung+“. In der Pfarre hat auch die Ökumene ihren selbstverständlichen Platz. Über Fronleichnam haben katholisches und evangelisches Bildungswerk zu einer Reise nach Wittenberg, dem Ausgangspunkt der Reformation, geladen.
Der überwiegende Teil des Pfarrgemeinderats steht auch der geplanten Strukturreform der Diözese offen gegenüber. Selbstverständlich müssen Fragezeichen geklärt werden, aber dass man als Pfarrgemeinde selbst etwas in die Hand nehmen muss, sei in Kirchdorf gelebte Praxis, erklärt Pastoralassistentin Bernadette Hackl. Die Gründung des geforderten Seelsorgeteams werde sicher eine Herausforderung, so Hackl, aber es werde jetzt schon eine kollegiale Leitung mit Pfarrer, Verwalter und Pastoralassistentin gelebt: „Da ist also nichts Drohendes dabei. Die Leute wissen, dass das geht.“ Und dass der Einsatz der Pfarrmitglieder Vergangenheit und Zukunft verbindet. „Seit 900 Jahren versuchen Menschen dem Geheimnis Gottes an diesem Ort näherzukommen. Ihre Suche nach dem Weg, der Wahrheit und dem Leben findet in der Pfarrkirche über die Jahrhunderte ein Zentrum und ein Zuhause“, betonte Pfarrgemeinderatsobmann Franz Gegenleitner vor dem abendlichen Konzert, das am 15. Juni, dem Weihetag der Kirche, stattfand. Die Landesmusikschule Kirchdorf präsentierte dabei Musik aus den neun Jahrhunderten des Bestehens der Pfarrkirche.
Die Pfarre hat eine reich bebilderte Festschrift zu Geschichte der Kirche und Pfarrleben herausgegeben (erhältlich im Pfarramt) sowie einen Festwein und Festpralinen kreiert.
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Turmeremitin Birgit Kubik berichtet über ihre Woche in der Türmerstube hoch oben im Mariendom Linz >>
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