Grenzen aufmachen, durchlässig werden, den Himmel öffnen. – All diese Deutungen sind bei den Glasfenstern in der Pfarrkirche Pennewang von Mary Fernety möglich.
Ausgabe: 2014/48, Pennewang, Fernety, Kronsteiner
26.11.2014 - Elisabeth Leitner
Die letzten Strahlen der Sonne erleuchten das Fenster. Blautöne in den verschiedensten Abstufungen werden sichtbar. Farbverdichtete Flächen werden von durchscheinenden Elementen abgelöst. Das Blau fällt herab, verschwindet. Der Himmel fließt zu Boden. Himmel und Erde berühren sich, gehen sanft ineinander über. Beim Betrachten des Fensters drängt sich ein Lied auf die Lippen: „Heut ist der Himmel fließend wordn“. Die Grenzen zwischen oben und unten, zwischen Himmel und Erde werden aufgehoben. Der Grund dafür liegt in der alles verändernden Botschaft, wie es in dem Lied weiterheißt: „Der Heiland ist der Welt geboren. Friede auf Erden!“. Grenzen aufmachen, durchlässig werden, den Himmel öffnen. – All diese Deutungen sind möglich. Die Künstlerin Mary Fernety hat dieses Glasfenster für die Pfarrkirche Pennewang gestaltet. Mary Fernety ist in den USA geboren, sie lebt und arbeitet in Oberösterreich. Die von ihr gewählte Farbe Blau schafft einen Ankerpunkt im Kirchenraum, lädt ein, den Blick zu versenken und ruhen zu lassen.
„Heut ist der Himmel fließend wordn“ hat Josef Kronsteiner vertont, Diözesan-Gesangsbuch 1959.