Das Kulturhaus in Pramet ist keine romanische Kirche. Trotzdem schwebt ein großes Kreuz von der Decke. Leuchtend blau glitzert das Glas: Sterne im Universum. Auf der Rückseite, eingraviert im Holz, ist die pfingstliche Bitte „Veni sancte spiritus“ zu lesen.
Durchbruch in Pramet
Fünfzig Arbeiten aus Metall, Holz und Glas hat der Künstler Johann Lengauer für seine Ausstellung „Durchbruch“ im Kulturhaus Stelzhamermuseum zusammengestellt, gemeinsam mit der Kuratorin Verena Traeger. Neben den großflächigen Glasarbeiten in kräftigem Blau und Grün fallen markante Figuren auf Siebdrucken auf: die „Inneren Könige“.
Der Innere König
„Als der Prototyp dieser Figur ausgereift war, habe ich jede Existenzangst abgelegt“, sagt Johann Lengauer. Vor 20 Jahren, nach Wirtschaftsstudium und Anstellung in einem Konzern, hat er sich für ein Leben als freier Künstler entschieden. Grund dafür waren eine innere Notwendigkeit – und die ohnmächtige Wut über die Maßlosigkeit in der Welt. „Letztlich geht es immer um Profit. Angst und Mangel treibt unsere Gesellschaft an“, stellt Johann Lengauer fest und setzt seine Figuren dagegen. Kniend, tanzend oder stehend, die Hand nach oben geöffnet, verkörpern sie die Würde jedes Menschen und das Achtsame, mit dem er seiner Umwelt begegnet.
Kunsttreppe nach oben
Neben Arbeiten aus Schleifpapier, Holz und Metall entstehen im Atelier in Wippenham Glasbruchbilder, z.B. in Vogelform. Dafür zerschlägt Johann Lengauer gesammelte Glasflaschen und setzt Scherben und Splitter auf Acryllack. Drei bis fünf Ausstellungen erstellt er im Jahr, dazu Feuer- und Landschaftsinszenierungen. Was bedeutet ihm Erfolg? „Die Resonanz spornt mich an. Sollte ich aber die Kunsttreppe nicht bis ganz nach oben steigen, werde ich nicht weniger glücklich sein.“
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