Die Uraufführung vor zwei Jahren in Haag war ein großer Erfolg. Ab Ende Juli ist Felix Mitterers Stück „Jägerstätter“ auf der Grenzlandbühne in Leopoldschlag zu sehen. Die Proben sind emotional, erzählt Hauptdarsteller Bernhard Jahn.
„Es war das erste Mal, dass ich ein Textbuch in einem durchgelesen habe“, sagt Bernhard Jahn, immer noch fasziniert von der Erzählweise des Autors Felix Mitterer. Bernhard Jahn, Berater für medizinische Produkte, tritt seit zehn Jahren als Schauspieler auf der Grenzlandbühne auf, seit sechs Jahren ist er auch Produktionsleiter. Immer auf der Suche nach interessanten Stücken hat ihn die Lebensgeschichte Franz Jägerstätters auf Anhieb fasziniert. „Ich wollte sofort mehr wissen und habe am Computer nach den Briefen von Franz und Franziska gesucht.“ Am 25. Juli feiert das Stück in Leopoldschlag Premiere. Bernhard Jahn wird die Rolle des „Franz“ spielen. Deshalb beschäftigt ihn dessen Entscheidung, gegen das nationalsozialistische Regime aufzustehen. Aber auch, dass Jägerstätter für seine Friedensüberzeugung in den Tod gegangen ist und seine Frau mit den drei kleinen Töchtern auf dem Hof zurückgelassen hat. „Ich kann seine Entscheidungen verstehen“, sagt Bernhard Jahn, „aber ich weiß, ich würde mich ganz anders verhalten.“ Mit der Rolle des Franz drücke sich aber das Besondere des Theaterspielens aus: die Möglichkeit zu haben, sich in jemanden hineinzuversetzen, der man nicht ist.
Tränen bei den Proben
Seit zweieinhalb Monaten wird geprobt. Jüngere Darsteller kennen die Geschichte von Franz Jägerstätter nicht, doch ältere erinnern sich an die heftigen Gespräche ihrer Väter. Und auch wenn sich die Einstellung zum Wehrdienstverweigerer Jägerstätter etwas geändert hat, wird immer noch heiß diskutiert. „Viele Szenen haben eine so tiefe Tragik, dass es uns die Tränen in die Augen treibt“, sagt Bernhard Jahn. Er hofft, dass sich die Emotionen auf das Publikum übertragen.
Termine: Samstag, 25. Juli 2015 (Premiere), 29. bis 31. Juli, 1., 6. bis 8. August, jeweils 20 Uhr, 9. August, 15 Uhr, Tel. 0664/638 93 89 (18–21 Uhr).