Ein Tag im Kindergarten. „Auf die Ostereier und das Pecken“, freut sich Ella schon jetzt. Sie ist eines von 46 Kindern aus dem Pfarrcaritas-Kindergarten Linz-Hl. Geist. Die meisten Kinder lieben Feste und Feiern. In den kommenden Tagen gibt es viel zu tun: Palmbuschen binden, Bibelfiguren aufstellen, Geschichten von Jesus hören, Lieder singen und Eier bemalen.
Ausgabe: 14/2017
04.04.2017 - Elisabeth Leitner
Nach Jerusalem und wieder zurück reisen die Kinder im Pfarrcaritas-Kindergarten an nur einem Vormittag. Heute ist viel los: Die Nähwerkstatt ist eröffnet, im Turnsaal werden Höhlen gebaut, Lukas und Felix passen auf, dass niemand ihren Verbau zerstört. An der Malwand wird auf einem großen Blatt Papier eifrig gepinselt. Die ersten Kinder gehen schon jausnen. Sarah und Iris sitzen an einem Tisch und essen. In aller Ruhe.
Vom Fasten und von Jesus
Regina Sonnberger, die Leiterin des Kindergartens, bereitet währenddessen im Gruppenraum etwas vor: Heute will sie mit Bibelfiguren, die von einer Pfarrgruppe selbst gefertigt wurden, den Einzug in Jerusalem und das Letzte Abendmahl nacherzählen. Die Bibelfiguren helfen, die Erzählungen für die Kinder anschaulich zu gestalten. Die kirchlichen Feste begleiten die Kinder, die drei Pädagoginnen und zwei Helferinnen durch das ganze Jahr. Die Vorbereitung für Ostern beginnt mit der Fastenzeit: „Wir geben die Girlanden am Faschingsdienstag runter. Tags darauf werden diese mit den Adventkränzen verbrannt, die Asche wird für die Aschenkreuzfeier verwendet, die Kinder werden gesegnet“, erzählt Regina Sonnberger, die übrigens den „schönsten Beruf hat, den man sich vorstellen kann“. Mit dieser Begeisterung leitet sie den Kindergarten seit 2012. Mit den Kindern wird auch besprochen, wer Jesus war und was Fasten bedeutet. „Auf Süßigkeiten verzichten“, weiß Jakob. Oder zumindest weniger Süßes essen, schränkt er gleich ein. Dass Jesus ein besonderer Mensch war, der alle Menschen liebt, diese Botschaft will die Pädagogin den Kindern mitgeben. Oder anders formuliert: „Gott liebt dich, ohne Wenn und Aber.“ Auf die Frage, wer Jesus ist, antworten die Kinder spontan mit einem Lied: „Jesus, ich verlass mich drauf. Du passt auf uns Kinder auf!“
Wir sind in Jerusalem
Jetzt kommen die Bibelfiguren zum Einsatz. Zunächst wird ein Lied gesungen. Dann stellt Regina Sonnberger die Mauerteile auf, holt eine Figur nach der anderen heraus. Die Kinder helfen ihr beim Aufstellen. „Wir sind in Jerusalem. In einer großen Stadt. Die Juden, so hieß die Religion von Jesus, feiern ein großes Fest. Sogar Gewänder legen sie auf den Boden, damit Jesus mit seinem Esel darüberreiten kann.“ Jetzt breiten die Kinder Kleider auf dem Boden aus. „Das ist wie ein Teppich“, sagt Regina: „Die Leute haben Jesus zugewunken.“ Mit Palmzweigen, die in Jerusalem wachsen. Bis heute. Demnächst werden im Kindergarten die Palmbuschen selbst gemacht. Mit denen ziehen die Kinder bei der Palmprozession in die Kirche ein. Schritt für Schritt nähern sie sich dem Osterfest. Wie aufregend!