Der Lehrberuf soll trotz längerer Studiendauer attraktiv bleiben. Die Pädagogische Hochschule der Diözese Linz präsentiert sich als Ausbildungsstätte mit christlich-humanem Profil.
Der Lehrberuf soll trotz längerer Studiendauer attraktiv bleiben. Die Pädagogische Hochschule der Diözese Linz präsentiert sich als Ausbildungsstätte mit christlich-humanem Profil.
Das Wort „wahrscheinlich“ muss noch oft in den Mund genommen werden, wenn es um Fragen des künftigen Studiums für den Lehrberuf an der Sekundarstufe, also an Hauptschulen, Neuen Mittelschulen, höheren Schulen und berufsbildenden Schulen, geht.
Das Wort „sicher“ nimmt der Rektor der Pädagogischen Hochschule der Diözese Linz Mag. Franz Keplinger für einen Fall in den Mund: „Sicher ist, dass die Studierenden an unserer Ausbildungsstätte einen guten Ort zum Studieren vorfinden.“ Auf das Profil der kirchlichen Bildungsstätte legt man hier großen Wert. „Wir unterrichten Menschen, nicht Fächer – das Christlich-Humanistische steht nicht nur am Lehrplan, man spürt es im Haus“, versichert er. Und ein Drittel der Studierenden absolvieren freiwillig die außerordentliche Befähigung für den Religionsunterricht. Die Religions- und Spiritualitätsausbildung mit der Lehrbefähigung zum Religionsunterricht ist einer der Schwerpunkte des Hauses am Linzer Freinberg. Zusammen mit den Studierenden werden auch pastorale Akzente gesetzt – jetzt zum Beispiel in der Fastenzeit.
Der Gesetzgeber schreibt die Zusammenarbeit an mehreren Ausbildungsstätten innerhalb eines sogenannten „Clusters“ vor. Die Linzer Ausbildungseinrichtungen arbeiten mit jenen in Salzburg zusammen. Wie die Zusammenarbeit praktikabel gestaltet werden kann, muss in diesen Monaten geregelt werden – damit nicht die Studierenden über Gebühr belastet werden. Die Zeit drängt, denn ab 1. Oktober gilt die Neuordnung auch für die Sekundarstufen-Lehrkräfte, die bis zur Matura oder Berufsreife unterrichten. Pendeln wird in vielen Fällen unvermeidlich sein, etwa zwischen Linz und Salzburg. Für die Primarstufe (Volksschule) läuft das neue Modell bereits, mit dem Unterschied freilich, dass das Primarstufen-Lehramt an einem einzigen Standort erworben werden kann.
Deutlich längere Studiendauer
Die Studien dauern nun wesentlich länger. In der Primarstufe sind zehn statt bisher sechs Semester vorgesehen, in der Sekundarstufe zwölf statt sechs. Andere Pädagogische Hochschulen haben die Verlängerung bereits in rückläufigen Hörerzahlen zu spüren bekommen. An der kirchlichen Hochschule in Linz konnte man die Zahl an Studierenden bis jetzt halten. Für nächstes Jahr rechnet Keplinger mit einem Rückgang vor allem für die Sekundarstufe, vor allem, weil nicht mehr alles im eigenen Haus angeboten werden kann. Für manche Fächer, etwa Musik, Bewegung und Sport, Sprachen, wird man einen Teil der Lehrveranstaltungen auch in Salzburg belegen müssen. Dass möglichst viel dennoch an einem Standort angeboten werden kann und dass es für die Studierenden praktikable Lösungen gibt, ist für Keplinger das Ziel.
- Informationstag am 4. März. Am Freitag, 4. März findet an der Pädagogischen Universität der Diözese Linz ein Informationstag statt. Dabei wird über alle Neuerungen informiert. Ab 10 Uhr für die Primarstufe, ab 11 Uhr für die Sekundarstufe. Es gibt u.a. eine Führung durch das Haus.
Die Verlängerung der Ausbildung zum Lehrberuf bringt mit sich, dass eine Zeit lang deutlich weniger Absolvent/innen in den Beruf einsteigen werden. Wegen der hohen Zahl an anstehenden Pensionierungen könnte es erneut zu einem Mangel an Lehrkräften kommen. Noch nicht absehbar ist, wie sich die verlängerte Studiendauer auf die Zahl der am Lehrberuf Interessierten auswirken wird. In Österreich gab es schon im letzten Jahr einen deutlichen Rückgang in der Primarstufen-Ausbildung. Die diözesane Pädagogische Hochschule in Linz war da eine erfreuliche Ausnahme. Hier hofft man, dass sich von der Sekundarstufen-Ausbildung nicht zu viele abschrecken lassen. Bessere Ausbildung bringt auch eine höhere berufliche Standfestigkeit – und die Bezahlung wird deutlich besser. Ein Nebeneffekt zeigt sich bereits: Der Männeranteil an Studierenden hat sich erhöht.