KOMMENTAR_
Zum Unter Uns über die Ressortverteilungen in Stadt und Land in Ausgabe 43
Danke, dass Sie das sensible Thema in Ihrem Beitrag aufgreifen. Es hat mich sehr traurig und ohnmächtig gestimmt, weil den Grünen und der SPÖ Kernressorts entzogen wurden, für die sie „brennen“. Ob die Machthaber der oö. Landesregierung auch so für diese Inhalte brennen, ist sehr genau zu beobachten. Dann würde ja ihre Gründungsidee, die christlich-soziale, wieder Fahrt aufnehmen. Das wäre zu begrüßen.
Brigitta Huber, Timelkam
Zum Beitrag „Nicht einfach gut oder böse“ in Ausgabe 43
Dass sich die Kirche Gedanken über unser Geld macht, ist nicht neu. Diesmal geht es – wie in der jüngsten Kirchenzeitung zum Weltspartag von einer Franziskanerin und einem Experten analysiert – um eine nachhaltige, ethische Geldanlage. Die Schräglage dabei ist, dass wir gewöhnlichen Bürger in der Regel nicht Geld anlegen, um daraus Einkommen und Gewinne zu machen. Wir sparen großteils zur Vorsorge für uns und unsere Familien. Und dabei ist es leider ein Faktum, dass unsere Vorsorge durch Politik und Finanzwirtschaft laufend und nachhaltig entwertet wird. Das ist nicht nur bei Konten und Sparbüchern so, sondern möglicherweise auch bei den meisten anderen Fonds-Anlagen. Ich kann mich laut Kirche moralisch damit trösten, dass mit unseren abgewerteten Ersparnissen gute ökologische und soziale Projekte unterstützt werden sowie das Weltklima gerettet wird. Noch ein ethischer Gedanke dazu: Zinsen werden in religiösen Lehren als „unmoralisch” eingestuft. Aber auch das ist inzwischen unwirklich, weil man für sein Geld ohnehin keine Zinserträge mehr bekommt, sondern im Gegenteil Verluste einfährt. (...)
Friedrich Gruber, Linz
Zum Leitartikel „Bildung im Kindergarten“ in Ausgabe 42
Dem von mir geschätzten Chefredakteur Heinz Niederleitner kann ich mit vollster Überzeugung beipflichten, dass im Zusammenhang mit der „Bildung im Kindergarten“ die Kinder in dieser so wertvollen Bildungseinrichtung die Grundfertigkeiten im sozialen Umfang miteinander lernen. Mich begleitet schon länger der Gedanke, wonach die mühevolle Kleinarbeit der Pädagoginnen und Pädagogen von der Landespolitik zu wenig gefördert und geschätzt wird. Auch diese so wichtige Berufsgruppe leistet sicherlich erschwert – ohne erwähnt zu werden – während der Covid-Pandemie ihren wertvollen Dienst. Nicht umsonst verspüren viele dieser Pädagogen nach ihrer fünfjährigen Ausbildung wenig Lust, in das praxisbezogene Berufsleben einzusteigen. Es sollte hinkünftig ein Anliegen der Politik sein, die Ursache dieser Realität zu untersuchen.
Maximlian Schirl, Timelkam
Zum Interview „Unter der Decke ist häufig eine Befremdung geblieben“ in Ausgabe 42
Zur Frage „Sozialdemokratie und katholische Kirche“ und was alles unter der Decke geblieben ist:
1) Macht und Herrschaft als Selbstverständnis der Kirchenleitung.
2) 2000 Jahre Verbündung mit denen, die Macht und Herrschaft ausübten bis hin zur Todesstrafe für Ungläubige und Gegner.
3) Das fehlende öffentliche Eingeständnis und Bekenntnis der eigenen Schuld an dieser Distanz und Entfremdung.
4) Das Verschweigen der Tatsache, dass Grundwerte der Sozialdemokratie mit der christlichen Botschaft übereinstimmen, und dass darüber nicht öffentlich gesprochen und diskutiert wird.
(...).
5) Christen sind durch das zentrale Gebot der Liebe zu Solidarität verpflichtet. Das ist das klare Erkennungsmerkmal. Nicht überall, wo christlich draufsteht, ist auch christlich drin. An Mitmenschlichkeit und Solidarität scheiden sich daher die politischen Geister. Das wird dem Kirchenvolk zu wenig klar gemacht, daher werden alte Gegner wie die Sozialdemokraten nach wie vor gemieden und verteufelt, obwohl ihre Wertvorstellungen aus dem Christentum kommen. Dazu wäre eine klare Stellungnahme der katholischen Kirche längst fällig.
6) Es ist eine besondere Tragik, dass auch die Sozialdemokratie schwächelt und ihre Grundwerte nicht überzeugend vertritt. Da könnte man miteinander und voneinander lernen.
P.S.: Für mich ist z.Z. weder die ÖVP noch die SPÖ wählbar.
Richard Haslinger, Grossraming
KOMMENTAR_
DENK_WÜRDIG
Jetzt die KIRCHENZEITUNG 4 Wochen lang kostenlos kennen lernen. Abo endet automatisch. >>
BRIEF_KASTEN