KOMMENTAR_
Zu Nr. 34, S. 10: Nein zur Todesstrafe ist logische Fortentwicklung.
Mir scheint, dass in primitiven und weniger entwickelten Gesellschaften, wie etwa bei Stämmen im Amazonas oder in manchen Regionen Afrikas, die von der Zivilisation noch kaum oder noch gar nicht erreicht sind, eine Inhaftierung schwerer Verbrecher über Jahre und Jahrzehnte hin nicht möglich ist. Das setzt wirtschaftlich entwickelte Gesellschaften voraus. Die Formulierung des Katechismus von 1997, dass eine Todesstrafe nicht auszuschließen sei, „wenn dies der einzig gangbare Weg wäre, um das Leben von Menschen wirksam gegen einen ungerechten Angreifer zu verteidigen“, scheint eigentlich gut gewählt. Warum sollen neue Absolute aufgestellt werden, wo zugleich alte abgebaut werden.
Dr. P. Karl-Heinz Peschke, Maria Enzersdorf
„Mit dieser Erhöhung (2,6 %) setzen wir ein klares Zeichen an alle Bezieher von kleinen Pensionen (bis 1.115 Euro). Sie sind die Hauptbetroffenen der steigenden Preise.“ (Sebastian Kurz)
Für Pensionen zwischen 1.500 und 3.402 Euro gibt es eine Erhöhung um (nur) 2 % und für Pensionen über 3.402 Euro gibt es „gar nur mehr“ einen Fixbetrag von 68 Euro als Erhöhung.
Dazu ein Rechenbeispiel: Kleine Pension (z. B. 1.000 Euro): Eine Erhöhung um „großartige“
2,6 % ergibt 26 (!) Euro mehr. Mittlere Pension (z. B. 2.500 Euro): Eine Erhöhung um „lediglich“ 2 % ergibt 50 Euro mehr. Hohe Pension (über 3.402 Euro): Erhöhung um „nur“ fixe 68 Euro.
Das „klare Zeichen“ von Sebastian Kurz an die Bezieher von kleinen Pensionen heißt also: Ihr bekommt wieder einmal am wenigsten, obwohl ihr die Hauptbetroffenen der steigenden Preise seid. Oder auf den Punkt gebracht: Wer jetzt schon weniger hat, bekommt auch im nächsten Jahr weniger. Wer jetzt schon mehr hat, bekommt auch im nächsten Jahr mehr. Die Schere zwischen Arm und Reich geht damit weiter auseinander. Sozialer Ausgleich schaut wohl anders aus. Wie wäre es, wenn endlich einmal die Pensionserhöhungen nicht prozentuell erfolgen würden, sondern mittels Fixbeträgen, die bei den kleinen Pensionen tatsächlich höher ausfallen als bei den großen?
Mag. Manfred Kastner
Zu Nr. 34, Leserbriefe.
Herr Diakon Helmut Auinger beklagt den stetigen Sozialabbau in der türkisen Volkspartei. Auch ich bin besorgt über diese Entwicklung und hätte mir von Kanzler Kurz Positiveres erwartet. Es wird sich rächen, wenn die Arbeitnehmerrechte immer mehr beschnitten werden und die Arbeitszeit verlängert wird. Es wird nicht ausbleiben, dass sich die Zahl der Krankenstände erhöhen wird.
Herr Pfarrer i. R. Karl Six verdient meine Hochachtung, weil er trotz seines hohen Alters und vieler Berufsjahre sich Sorgen um die Zukunft der Kirche und der Seelsorge macht. Wie lange wird es noch dauern, bis die Kirche den Mut findet, längst überfällige Reformschritte anzugehen? Papst Franziskus hat sogar die Bischöfen ermuntert, neue Wege zu gehen, aber keiner will den ersten Schritt tun. Die Entwicklung ist eher nach rückwärts gerichtet, wie bei den deutschen Bischöfe in Sachen Ökumene. Wer die Kirche liebt, wie Herr Pfarrer Six, hat wahrlich allen Grund, sich Sorgen zu machen! Was uns Hoffnung schenkt, sind allein die gute Arbeit und das Engagement in den Pfarren.
Roswitha Gschwandtner, Bad Zell
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