KOMMENTAR_
Zu Leserbriefen in Nr. 29, S. 23.
Ich stimme Herrn Heissl voll zu, dass die Bischöfe nicht in den Negativchor der Verhinderer von arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen unserer Bundesregierung einstimmen sollten, wenn nur gesetzlich klargestellt wird, was längst gängige Praxis ist, nämlich der 12-Stunden-Tag und die 60-Stunden-Woche. (...) Was wäre denn in unseren Krankenhäusern, Pflegeheimen, in der Gastronomie (Tourismus) etc. und natürlich auch bei den Bundesbahnen, wo ja der nun größte Kritiker dieser Veränderung, Altbundeskanzler Christian Kern, diese Maßnahme als Selbstverständlichkeit gesehen und dies auch in seinem Plan A festgeschrieben hat, wenn es nicht diese Arbeitszeiten schon längst gäbe. Vielleicht könnten unsere Bischöfe auch etwas zur Klarstellung und nicht zur Verunsicherung der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in dieser Angelegenheit beitragen (...). Zum Leserbrief von Frau Paula Wintereder muss ich (...) doch zurückweisen, dass wir zurzeit „von Unerfahrenen und Machthungrigen geführt werden“. Obwohl sich Frau Wintereder nicht getraut hat, den Namen unseres Bundeskanzlers Sebastian Kurz zu nennen, war klar, wen sie mit ihrer Bezeichnung meinte. Müssen alle Verantwortlichen schon im Pensionsalter sein oder dürfen auch Jüngere Verantwortung übernehmen? Ist es falsch, wenn alte, eingefahrene Geleise der heutigen Zeit angepasst werden? Haben wir uns nicht alle in der Vergangenheit immer wieder darüber geärgert, dass in unserem Land nichts weitergegangen ist, weil die beiden Regierungsparteien mehr gestritten als gearbeitet haben? Nun ist es anders und wir möchten – scheinbar – die alten Zeiten wieder zurückhaben (...). Ich glaube, wir müssen mit der Zeit gehen, dazu braucht es auch neue Ideen, und diese erwarten wir nicht nur von erfahrenen Politikern, sondern vor allem von unserer jüngeren Generation. Ich glaube daher, dass sich unser Bundeskanzler auch eine derartige Unterstellung (unerfahren, machthungrig) nicht verdient hat.
Kons. Karl Staudinger, Bürgermeister von Schwanenstadt
Zum Leserbrief von Katharina Schwarz, Nr. 28.
Frau Schwarz hat mir aus der Seele gesprochen, denn auch ich denke so, dass die Frau einen sehr hohen Stellenwert in der Kirche hat – so wie Frau Schwarz schreibt: „Gott hat Maria (und das ist bitte eine Frau!) so hoch erhoben, dass sie Gottesmutter sein konnte!“ Zu ihren Worten kann ich nur gratulieren und danken. Braucht es wirklich immer „eine sichtbare Funktion/ein sichtbares Amt“, damit frau sich wertgeschätzt, anerkannt bzw. sich gleichberechtigt fühlt? Ich kann nur sagen, schauen wir – Männer und Frauen – auf Maria, nehmen wir sie uns als Vorbild, ihr wurden alle Gnaden von Gott geschenkt; sie ist die Frau voll der Gnade, sie wurde über alles erhöht und blieb trotz allem eine demütige Magd! So wie es im Lobpreis Mariens, im Magnifikat lautet (...).
Angela Wirrer, Liebenau
Frau Katharina Schwarz bricht in der Frage Frauenpriestertum eine Lanze für den Papst. Frauen kommen nicht zu kurz. Maria wurde die große Würde zuteil, Gottesmutter zu sein. In der katholischen Kirche – wie auch in den orthodoxen – wird in der Verehrung Mariens der Frau große Achtung zuteil. In den evangelischen Kirchen freilich fehlen Marienstatuen; dort gibt es nur das Kreuz Christi. Zugleich spielen Frauen in unseren weiblichen Orden eine bedeutende Rolle. Die Zahl der Ordensfrauen ist generell doppelt so groß wie die der Priester und männlichen Orden zusammengenommen. In ihren Orden üben sie das Amt der Oberinnen aus auf örtlicher, regionaler und transnationaler Ebene. Auch dafür gibt es freilich kein Äquivalent in den evangelischen Kirchen.
P. Dr. Karl-Heinz Peschke, SVD, Laab am Walde
Zum Leserbrief „Flüchtlinge“ in Nr. 29, S. 23.
(...) Nach dem Lukasevangelium sind Maria und Josef von Nazareth nach Betlehem gegangen, um sich dort in Steuerlisten eintragen zu lassen (...). Sie deswegen mit Flüchtlingen zu vergleichen, ist absurd. Auch die Behauptung, sie seien in Betlehem „immer wieder abgewiesen“ worden, kann höchstens auf irgendwelchen Krippenspielen basieren. In Lk 2,7 ist davon jedenfalls nichts zu lesen. (...) Die seit Jahren und in letzter Zeit verstärkt nach Europa eindringenden Migranten aus dem afroasiatischen Raum mit den vielen Heimatvertriebenen nach dem Zweiten Weltkrieg zu vergleichen, ist ebenfalls an den Haaren herbeigezogen. Letztere gehörten nämlich größtenteils demselben Sprach- und Kulturkreis an wie die Bevölkerung der Aufnahmeländer. Zumindest in dieser Hinsicht war ihre Integration daher wesentlich einfacher (...).
Dr. Johann Hahn, Perg
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