KOMMENTAR_
Der Wirtschaft geht es gut, den Menschen soll es auch gut gehen, das ist die beste Absicherung für den sozialen Frieden. Dafür ist ein starker Sozialstaat unerlässlich.
Durch die digitale Revolution ändert sich die Arbeitswelt, die Maschinen, die Roboter übernehmen immer mehr unsere Arbeit. Deshalb brauchen wir ein Arbeitszeitgesetz, das in die andere Richtung geht. Wir brauchen die 35-Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich und einen staatlichen geförderten Ausgleich für Klein- und Mittelbetriebe.
Die kleinen Strukturen müssen gestärkt und dürfen nicht zerschlagen werden. Wir wissen, wohin es führt, wenn das geschieht. Wir können dann nicht mehr sagen, wir hätten es nicht gewusst, gerade jetzt, im Gedenkjahr 2018.
Ich bitte die christlich-soziale Partei, sich auf ihre Werte zu besinnen und sich nicht an der Aushöhlung und der Zerschlagung der sozialen Grundfesten der Menschlichkeit zu beteiligen. Ich empfehle, den Film von Papst Franziskus, der gerade in den Kinos gespielt wird, anzuschauen. Papst Franziskus teilt hier seine Vision einer Kirche, die von tiefer Sorge um die Armen geprägt ist, spricht über Umweltfragen, soziale Gerechtigkeit und sein Engagement für den Weltfrieden.
Ich vertraue bei der geplanten gesetzlichen Arbeitszeitregelung (12-Stunden-Tag/ 60-Stunden-Woche) nicht auf die in Aussicht gestellte Freiwilligkeit. Seit wann ist ein Gesetz freiwillig? Soweit ich weiß, gibt es bei der Nichteinhaltung der Gesetze Sanktionen, oder? „Wenn alles so freiwillig ist, dann lasst doch das Volk entscheiden“, meinte der ÖGB-Präsident bei der Demonstration in Wien. Um der direkten Demokratie Kraft zu verleihen, wäre es an der Zeit für eine Volksabstimmung über eine Verkürzung der gesetzlichen Arbeitszeit.
Hermine Bräuer, Haslach
Fast in jeder KirchenZeitung wird jetzt ein Angriff auf die Kirche gestartet, Frauen zum Priesteramt zuzulassen. Einer meint gar, das sei eine Sache der Gleichberechtigung! Hört doch bitte um Himmels willen endlich damit auf, den Papst zu bedrängen. Ihr wisst ja nicht, wem Ihr damit dient. Schon Papst Johannes Paul II. und dann Benedikt haben (sicher durch viel Gebet) bekräftigt, dass dies nicht möglich ist. Und wegen Gleichberechtigung: Gott hat Maria (und das ist bitte eine Frau!) so hoch erhoben, dass sie Gottesmutter sein konnte! Geht zu Maria, Ihr unzufriedenen Frauen, sie wird Euch lehren.
Katharina Schwarz, Taufkirchen
Anlässlich der Präsentation seines Buches „Zukunft. Perspektiven einer neuen Welt“ plädierte Hannes Androsch, Finanzminister und Vizekanzler unter Bruno Kreisky und nun bereits lange Jahre Industrieller, „für die Wiedereinführung des Hausverstandes in der Verfassung“. Das war so natürlich nicht ernst gemeint, zeugt aber doch von Androschs hoher Wertschätzung für den Hausverstand in der Politik. Diese Wertschätzung kann man natürlich nur vorbehaltlos teilen. Ein Beispiel, wie langwierig und mühsam es leider oft ist, bis sich gegen hartnäckige „politisch korrekte“ Illusionen letztlich doch wieder – wenn vorerst auch nur in Ansätzen – der Hausverstand durchsetzt, sind übrigens die in der Nacht vom 28. auf den 29. Juni erzielten Ergebnisse des jüngsten EU-Gipfels zur Lösung des Migrationsproblems.
Dr. Johann Hahn, Perg
Zu „Fehlt es Papst Franziskus an Rückhalt für Reformen?“,
Wie geht man im Vatikan mit Mitchristen (auch Bischöfen) um? (...) Der Versuch von Herrn Hagenkord mit den bekannten Hinweisen auf Weltkirche und Unfehlbarkeit höre ich schon seit Jahrzehnten. So werden alle Veränderungsversuche/Reformversuche abgeschmettert. (...)
In einem Punkt schließe ich mich Herrn Hagenkord an: Papst Franziskus geht alleine der Herde als Hirte voran und versucht stückweise Veränderungen. Er müsste mehr unterstützt werden von den Amtsträgern. Eine tiefgreifende Reform stünde an für ein ganz neues Bild der Kirche, zeitgemäß vielleicht und unserer Gesellschaft entsprechend. Mut, Vertrauen in Gottes Begleitung, die Gaben des Pfingstgeistes helfen ja mit. So wird uns doch immer gepredigt! Dann kann auch über die „Frauenweihe“ gesprochen werden
und dass unsere christlichen Schwestern und Brüder auch an unserem Mahl teilnehmen können. Die Zeit ist immer reif und das „Volk Gottes“ ist schon lange bereit!
Gertraud Fischbacher, Linz
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