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Zur Leser/innenbriefdiskussion über den Krieg in der Ukraine:
Der vor Kurzem in der KirchenZeitung veröffentlichte Leserbrief zum Ukraine-Krieg von Dr. Meinrad Schneckenleithner wirft der Ukraine unrechtmäßig vor, nicht zu Friedensverhandlungen bereit zu sein. Diese Art der Opfer-Täter-Umkehr, die versucht, Begründungen für den Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine zu finden, bei dem täglich Bomben auf ukrainische Städte abgeworfen werden, kennt man so hauptsächlich aus den russischen Staatsmedien. (...)
Dr. Thomas Würthinger, per E-Mail
Die Sanktionen vieler Staaten, allen voran die der EU, haben Putin noch nicht zum Einlenken gebracht. Daher werden die Rufe nach Beendigung der Sanktionen laut, weil diese auch uns wehtun. Ich frage mich, wo bleibt die Moral? Putin ist doch der Böse! Putin führt Krieg, grausam und tödlich! Putin lässt Wohnhäuser, Krankenhäuser, Kindergärten bombardieren und zerstören. Wegen Putin werden Menschen getötet, verletzt, verstümmelt. Wegen Putin fliehen Menschen, werden aus ihrer Heimat vertrieben. Wegen Putin werden Menschen zu Flüchtlingen, viele kommen auch zu uns! Wenn wir die Sanktionen beenden und mit Putin wieder mehr Geschäfte machen, werden wir zu Mittätern bei seinen Verbrechen! Die Frage der Sanktionen ist eine Frage der Moral. Bleiben wir anständig, auch wenn es wehtut? Halten wir zusammen gegen einen Verbrecher? Oder lassen wir uns mit billigem Gas korrumpieren?
Rudolf Danninger, Gutau
Zum Beitrag „Sie fragen sich, ob sie tanken oder kochen sollen“ in Ausgabe 28:
In der Kirchenzeitung las ich einen Beitrag zu dem Automechaniker Hans Eidenhammer.Sein gesellschaftliches Engagement ist sehr löblich und bewundernswert. Doch die Aussage, dass es auf dem Land kaum Alternativen zum Auto gibt, stimmt mit meiner Wahrnehmung nicht überein. In der Gemeinde, in der ich wohne, gibt es eine ausgezeichnete Anbindung nach Linz und dennoch sind die Busse meistens fast leer. Die Leute fahren mit ihrem eigenen Auto: aus Gewohnheit, Bequemlichkeit, Anspruch an Freiheit. Mit der notwendigen Lebensstilveränderung sieht es schlecht aus.
Pia Knogler, per E-Mail
Zur Leser/innendiskussion über mögliche Kirchenreformen:
Moral (gut) – Hypermoral (weniger gut) – Moralismus (schlecht) – egoistische Selbstherrlichkeit (ganz schlecht). In letzter Zeit häufen sich Leserbriefe, in denen ganz ungeniert einem Verbot des Nachdenkens über Kirchenreformen das Wort geredet bzw. der Chefredakteur der KiZ gerügt wird, weil er „Diskussionstabus“ für einen „Fehler“ hält. Diesen Leuten ins Stammbuch: Nicht zurück, sondern vorwärts führt der Weg zu Gott. Man kann die großen Zeitkrankheiten, von denen auch die Kirche befallen ist, nicht durch Umgehen, Beschönigen oder gar Verschweigen heilen. Die Menschen lassen sich nichts vormachen. Eher wenden sie sich ab. So entsteht eine wilde Religiosität, die durch das Sich-Entfernen von allen Kirchen heimatlos geworden ist, ohne dass die Religiosität an sich verschwunden wäre. Die Menschen suchen dann woanders Halt, an anderen Idealen – oder oft auch nur an nichtigen Idolen. Oder sie verfallen überhaupt dem Gefühl der Illusionslosigkeit, des Ausgeliefertseins an ein Leben ohne Sinn. Lassen wir uns also das Diskutieren nicht nehmen! „Wer immer strebend sich bemüht, den können wir erlösen“, heißt es in Goethes „Faust“ und nicht „Hände falten, Gosch‘n halten!“
Franz Pichler, Perg
Zur Kolumne von Matthäus Fellinger in Ausgabe 28:
Der Vertrauensverlust „in die Politik“ ist dramatisch. Vieles ist hausgemacht und daher: Vorhang auf, die altbewährten (sic!) Muster zu durchbrechen. Matthäus Fellinger bringt es auf den Punkt. Wertschätzung als Basis der politischen Arbeit.
Landtagsabgeordneter Mag. Reinhard Ammer, Vorchdorf
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