KOMMENTAR_
Zu „Unter uns“
Vielen Dank, liebe Frau Grüll, für Ihre guten Artikel. Zu diesem möchte ich meine Erfahrung und mein Anliegen mitteilen. Ich habe bei einem Restaurantbesuch immer einen gut verschließbaren Plastikbehälter mit, in dem ich meine Essensreste mit nach Hause nehme. Ich brauche daher keine Alufolie oder sonstige Verpackung, was mir aus Umweltschutzgründen sehr wichtig ist. Außerdem ist es praktisch, daheim den Behälter einfach in den Kühlschrank zu stellen und mich später an meinem mitgebrachten Essen zu erfeuen. Ich vermute, dass es für manche nicht gut aussieht, Essensreste mitzunehmen – und schon gar nicht im eigens dafür mitgebrachten Behälter. Ich jedoch finde, dass dies eine absolut gute Sache ist und man sich vor allem in Zeiten wie diesen nicht „schämen“ muss, im Gegenteil. Es zeugt meiner Meinung nach von einem verantwortungsvollen Bewusstsein.
Ingeborg Weiß, Steyr
Zu den vielen positiven Berichten zur Strukturreform der Diözese Linz möchte ich bescheiden anmerken, dass hier ein Reförmchen zur Großtat hochgepriesen wird, denn am eigentlichen Problem wird fast gar nichts verbessert. Und das Kernproblem unserer Kirche lautet: Wie versorge ich unsere Pfarren in puncto Eucharistie? Alles, was neu beschlossen werden soll, ist doch eigentlich nur Kosmetik, und als Ergebnis gibt es letztendlich „nur mehr“ Wortgottesdienste. Das Problem muss endlich einmal an der Wurzel angepackt werden, aber dazu fehlt schlicht und einfach der Mut.
Vielleicht kann der Blick in die Zeit der Urgemeinden etwas helfen: Die Gemeinden haben selbstständig ihre Presbyter gewählt und einem von ihnen den Vorsitz bei der Eucharistie übertragen. Dies könnte man den „neuen“ Pfarrgemeinden auch heute als Recht einräumen.
Damit verbunden wäre der Priestermangel schnell behoben, und die vielen ausländischen Aushilfspriester aus Polen, Afrika, Indien usw. könnten endlich wieder in ihre Heimatdiözesen zurückkehren, wo sie ja meist dringend benötigt werden. (...)
OStR Mag. theol. Herbert Dietrich, Ried im Innkreis
Diese Worte hörte ich oft in der Advents- und Weihnachtszeit. Zugleich kommt in mir der Gedanke an die gegenwärtige Situation unserer Kirche hoch: Strukturreform, Frauen in der Kirche, Finanzprobleme, Priestermangel, Verfehlungen und Irrwege der jüngsten Vergangenheit. Wäre es nicht höchste Zeit, wirklich wach zu werden und bereit zu sein? Bereit für effiziente und tiefgreifende Lösungen!
Ich bin nicht der Meinung, dass der angedachte Weg der Weg ist, der zu staunenswerten Gipfelerlebnissen führt. Vielmehr wird ein Weg im Tal unten beschritten, um den Berg der anstehenden Herausforderungen herum. (...)
Ein großes Unternehmen hat ein Riesenproblem: Sein Angebot wird von immer weniger Menschen geschätzt, es kann immer weniger junge Menschen begeistern. Reicht es angesichts dieser Tatsache, die „Verkaufsgebiete“ umzustrukturieren und ein paar Personalrochaden durchzuführen? Aufwachen in diesem Zusammenhang heißt für mich: rasches Überdenken und Handeln hinsichtlich Rolle der Priester, Diakone, PastoralassistentInnen und Frauen; Aufwertung der Wort-Gottes-Feier, größere Wertschätzung des Kommunionempfanges, Neugestaltung und Anpassung der jahrzehntealten Liturgietexte an das heutige Sprachverständnis. Ja, sogar das gesamte Zeremoniell eines Gottesdienstes sollte nicht als unveränderbar angesehen werden. Auch jenen Menschen, die nicht jeden Sonntag die gemeinsame Feier miterleben, soll ein einfacher und von Berührungsängsten freier Zugang möglich sein.
Hubert Ehgartner, Taiskirchen
Zum Leserbrief „Priesteramt und Frauen“, Nr. 50.
Frau Monika Breitwieser hat wirklich einmal das geschrieben, was Sache ist. (...) Es ist keinerlei Arroganz und es ist auch nicht mehr zu bald (!) wenn Frauen auch in der Kirche nicht mehr Personen zweiter Klasse sein wollen. (...) Um es klipp und klar zu sagen, für viele Hilfsdienste in der Kirche sind die Frauen gut genug, aber ich finde, wenn Frauen Diakoninnen oder Priesterinnen werden wollen, dann soll ihnen das auch nicht verwehrt werden. Ich bin mir sicher, dass Jesus nichts dagegen hätte. Ich denke, das ist sowieso nur eine Frage der Zeit – bei diesem Priestermangel. (...)
Erna Prenninger, Thalheim bei Wels
Veröffentlichungen bedeuten keine Zustimmung. Kürzungen vorbehalten. An: KirchenZeitung, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz;
E-Mail: leserbriefe@kirchenzeitung
KOMMENTAR_
DENK_WÜRDIG
Jetzt die KIRCHENZEITUNG 4 Wochen lang kostenlos kennen lernen. Abo endet automatisch. >>
BRIEF_KASTEN