KOMMENTAR_
In diesen Wochen hegen viele Vorfreude: auf gute Tage an schönen Orten, auf Erlebnisse, die man lange nicht genießen konnte – Konzerte, ein Ausflug und ein offenes Gasthaus. Verliebte freuen sich aufs Beisammensein, ein alter Mensch freut sich auf den Besuch.
Arm ist der Mensch, der sich auf nichts und niemanden freuen kann! Seine Seele wird krank.
Es ist gar nicht so einfach, der Freude ihren Platz zu geben. Und oft erleben Menschen, wenn es endlich so weit ist, die Ernüchterung. Da hat man sich so lange darauf gefreut – und dann das!
Freude scheint ein leicht verderbliches Gut zu sein. Und wie man bei Milch und anderen Lebensmitteln auf die „Lagerbedingungen“ achten muss, braucht auch die Freude ihr Umfeld, damit sie hält. Vor allem braucht sie Aufmerksamkeit und Offenheit, denn sie kommt oft anders, als man denkt. Wer sie exakt so haben will, wie er sie geplant und erwartet hat, findet sie selten. Sie kommt eben oft von anderer als der erwarteten Seite. „Geplante“ Freuden zerbrechen schnell.
Gläubige Menschen begreifen ihr ganzes Leben als eine Art Vorfreude. Gott schenkt sie. Jetzt schon. Vorfreude ist „echte“ Freude, die sich nicht erst im Nachhinein erfüllen wird. Sie geringzuachten hieße, eine Gottesgabe zurückzuweisen.
KOMMENTAR_
DENK_WÜRDIG
Jetzt die KIRCHENZEITUNG 4 Wochen lang kostenlos kennen lernen. Abo endet automatisch. >>
BRIEF_KASTEN