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Am Palmsonntag hatten wir ein Programm, das auf den ersten Blick kontrastreicher nicht sein könnte: In der Früh ging es zum Gottesdienst in die Kirche, abends zum Eishockeyspiel in die Eisarena. Bei näherer Betrachtung ergeben sich da aber doch einige Parallelen: Die Menschen strömen herein, suchen sich einen Platz in dem Raum mit der hohen Decke und sind voller Erwartung. Erleben Gemeinschaft durch das Sprechen und Singen bedeutungsvoller Worte, werden durchströmt von Glück und Trauer, Enttäuschung und manchmal auch Wut. Stehen auf, setzen sich wieder, vollführen bestimmte Gesten (beim Eishockey vielleicht nicht immer ganz freundliche). Gehen danach heim, erfüllt, nachdenklich, vielleicht auch wehmütig.
Dies zeigt, wie trotz unterschiedlichen Hintergrunds auf doch ähnliche Weise Gemeinschaft entstehen kann. Menschen werden als Individuen Teil von etwas Größerem, an das sie glauben. Trotzdem füllen sich bekanntlich Sportstadien um einiges leichter als derzeit unsere Kirchen. Die Menschen halten es in ersteren auch meist länger aus, weil sie das, was hier passiert, einfach mitreißt.
Es wird hier eine Atmosphäre der Begeisterung geschaffen, egal, ob man Hardcore-Fan oder das erste Mal bei einem Spiel ist. Wie das geht? Keine Ahnung. Aber vielleicht kann sich die Kirche davon ja inspirieren lassen.
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