BRIEF_KASTEN
Wenn auch der Name des 1591 geborenen deutschen Jesuiten Friedrich Spee wenig bekannt ist, manche seiner literarischen Werke sind es umso mehr. So stammen von ihm die Liedertexte „O Heiland reiß die Himmel auf“ oder „Zu Betlehem geboren“.
Friedrich Spee war ein herausragender Seelsorger und Hochschullehrer, geriet aber mit seinen Ordensoberen in heftigen Konflikt, besonders als bekannt wurde, dass er eine Schrift gegen den Hexenwahn, die „Cautio criminalis“ verfasst hatte.
Als Beichtvater von Frauen, die der Hexerei angeklagt waren, machte er die Erfahrung, dass die verdächtigen Frauen unschuldig waren und durch Folter erpresste Geständnisse keine Beweiskraft hatten. „Cautio criminalis“ ist im katholischen Bereich die erste Infragestellung der Hexenprozesse und gilt als Pionierwerk.
Friedrich Spee wurde nach Trier versetzt. In den Wirren des 30-jährigen Kriegs bricht dort die Pest aus. Der Jesuit steckt sich bei der Pflege der Kranken selbst an und verstirbt 44-jährig am 7. August 1635. Die Erzdiözese Köln führt ihn als heiligmäßige Person.
BRIEF_KASTEN
Jetzt die KIRCHENZEITUNG 4 Wochen lang kostenlos kennen lernen. Abo endet automatisch. >>