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„Profitgier“, „Asylindustrie“, „mit den Hoffnungen von Menschen gespielt“, „um einzig und allein Profit zu machen“ – die Angriffe aus der FPÖ, die sich im Wesentlichen gegen den Einsatz der Caritas (und anderer NGOs) für Asylwerber richten, sagen nichts über die Caritas aus, aber viel über die FPÖ. Wer es für richtig hält, derart mit Galle zu spritzen, mit dem ist ein konstruktiver Dialog nicht möglich. Das kann die FPÖ nur selbst ändern.
Die ÖVP-Staatssekretärin Karoline Edtstadler ruft unterdessen zur Ordnung – sowohl FPÖ als auch Caritas-Präsident Michael Landau. Der hatte der Bundesregierung ein Empathiedefizit attestiert. Das mag relativ undiplomatisch formuliert sein, ist aber vor dem Hintergrund von Entscheidungen in den Bereichen Asyl, Mindestsicherung, Gewichtung des Familienbonus oder 12-Stunden-Tag argumentierbar. Falls man nun die Doppelermahnung der einstigen Richterin Edtstadler für gelungen, weil salomonisch hält, ist das ein Irrtum. Denn der biblische Salomo (1 Kön 3,16–28) traf letztlich eine klare Entscheidung zugunsten einer Seite. Auch im Streit zwischen FPÖ und Caritas wird man sich entscheiden müssen, wo man steht.
"Persönliche Diffamierung ist eines Nationalratsabgeordneten nicht würdig"
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