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Auch wenn nicht ganz taufrisch, soll das aktuelle „Erdmöbel“-Album „Hinweise zum Gebrauch“ hier eine etwas verspätete Würdigung erfahren. Auf leisen Pfoten eröffnen die Kölner mit „Ich bleibe jung“, einem Song, der Nostalgie beschwört: „Es ist Dämmerung, als ich es dir geb / Was ich nicht sagen kann, sagt dir mein Mixtape / Ich Punkrock und du das Grüner-Apfel-Shampoo“.
Dann wird die „Hoffnungsmaschine“ angeworfen und Markus Berges singt mit der ehemaligen „Wir sind Helden“-Sängerin Judith Holofernes ein poppiges Hohelied auf die Liebe – Bläser und Klavier inklusive. Das neunminütige „Tutorial“ zum Weinen von Fake-Tränen mag ein Seitenhieb auf die Generation YouTube sein, ist aber zu ausufernd und bleibt in Bedeutungslosigkeit stecken.
Das Tanzbein traut man sich zwar bei zermürbenden Zeilen wie „Das Leben ein Rest auf dem Fußabtreter“ nicht schwingen. Die „Party deines Lebens“ kommt aber als lustige Disconummer daher, zu der man auch mit 50 noch den Dancefloor unsicher machen darf. Im Titeltrack wird klar, dass uns Erdmöbel die „Hinweise zum Gebrauch“ der Welt auch nicht liefern können, diese aber mit ihren Songs ein Stückchen besser machen. Deshalb lächelt wahrscheinlich Barack Obama vom Cover und nicht Donald Trump.
Klaus Rauscher
Bewertung: ****
- Erdmöbel – „Hinweise zum Gebrauch“ (erschienen bei Rough Trade)
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