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Der Besuch von Theatervorstellungen und Konzerten bedeutet für Stefan Grasböck ein Loslassen von den Gegebenheiten des Alltags, ein Freimachen von manchmal auftretenden Lasten oder Sorgen, eine Möglichkeit der körperlichen und geistigen „Erholung“. Er schätzt dabei das genussvolle Entspannen genauso wie die Möglichkeit der Auseinandersetzung mit gesellschaftskritischen Themen. Theater ist für ihn auf jeden Fall „mehr als Unterhaltung“, wie er betont. Wenn es nach einem Theaterbesuch eine Nachbesprechung gibt und er das Gefühl hat, das Thema ist beim Publikum angekommen, dann freut er sich immer – und das seit fast 50 Jahren als Stützpunktleiter für Szenario.
Schon während seiner Berufstätigkeit wurde Grasböck im Jahr 1968 von Pfarrverantwortlichen gefragt, ob er sich eine Mitarbeit in der katholischen Erwachsenenbildung vorstellen könne. Grasböck hat „Ja“ gesagt, die Arbeit des Katholischen Bildungswerkes übernommen und einen Neustart gewagt. „Wie damals üblich als Ein-Mann-Betrieb“, erzählt er. Dass es ihm gleich von Beginn an gelang, 20 Teilnehmer/innen für den regelmäßigen Besuch von Vorstellungen am Linzer Landestheater zu gewinnen, ist als Erfolg zu werten. „Dieses Angebot gibt es seither ohne Unterbrechung mit einer jährlichen Teilnehmerzahl von 20 bis 40 Personen – von Kindern bis Senioren!“, berichtet Grasböck. Die Funktion als KBW-Leiter hat er nach 25 Jahren an ein junges Team abgegeben, der Christliche Theaterring, heute SZENARIO, ist ihm geblieben.
Das 50. Jahr ist er als Stützpunktleiter aktiv, alte und neue Stoffe locken die Szenario-Abonnent/innen nach Linz. Letzte Woche fuhr Grasböck mit 20 Theaterbegeisterten von Vorderweißenbach ins Musiktheater zu „Betty Blue Eyes“. Dieses Musical spielt vor dem Hintergrund der mageren Nachkriegsjahre, dabei dreht sich alles um ein niedliches Schwein. Kultur bedeutet für Grasböck, sich auf etwas Neues einzulassen – und sorgt zudem für Gemeinschaftserlebnisse: „Vor allem im Rahmen von Szenario ist Theater ein Erlebnis von Gemeinschaft, von Pflege zwischenmenschlicher Beziehung im Kreise Gleichgesinnter.“ – Interesse für Kultur zu wecken und für ihren Bestand zu sorgen, sieht er als seine Verpflichtung. Denn: „Kulturell tätig zu sein ist eine hohe Entwicklungsstufe des Lebens, die gepflegt gehört!“, erklärt Grasböck.
Info: www.szenario-ooe.at
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