Lesen Sie alle Beiträge zum Schwerpunkt Brucknerjahr 2024
Sie musste geschmeckt, gerochen, ertastet, gehört, erschaut, mit Fleisch und Blut erlebt werden. Nun, da Hermann Nitsch gestorben ist, wird das nicht mehr wie früher möglich sein.
Die Kunst von Hermann Nitsch ist über ihre Anfänge im Wiener Aktionismus weit hinausgewachsen. Aus dem Keim dieser Anfänge ist ein gewaltiger Baum geworden, dessen Wurzeln in die Dionysos- und Mithraskulte der Antike reichen, der sich vom Strom des österreichischen Barock nährt und in die erhabene Weite eines Gesamtkunstwerks hinein entfaltet hat, in der Tradition der Kunstreligion Richard Wagners.
Hermann Nitsch hat seine Kunst mit großem Ernst und umfassenden Kenntnissen betrieben. Sie war in einem außerordentlichen Maße auf den Leib bezogen und sollte den Teilnehmenden die Erfahrung einer ganzheitlichen Befreiung vermitteln. In ihrer Ausrichtung auf den Menschen liegt auch ihre Begrenztheit. Dem Fleisch und Blut der Tiere wird in dieser Kunst kein Respekt entgegengebracht.
Lesen Sie alle Beiträge zum Schwerpunkt Brucknerjahr 2024
BÜCHER_FILME_MUSIK
KIRCHENZEITUNG 4 Wochen lang kostenlos kennen lernen. Abo endet automatisch. >>
MEIST_GELESEN