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Zwei Fragen, an denen Hobbypsychologinnen und -psychologen die Persönlichkeit eines Menschen ablesen wollen:
1) Beatles oder Stones?
2) Lennon oder McCartney?
Für mich waren es (fast) immer die Stones und immer John Lennon. Was das über meine Persönlichkeit aussagt, vermag ich beim besten Willen nicht zu beantworten. Aber es steht fest, Paul McCartney hat keinen leichten Stand bei mir. Dennoch darf ich vorwegnehmen, dass das 17. Soloalbum von McCartney großartig ist. Sir Paul hat eine homogene und gleichzeitig bunte Popexplosion mit rockigen Anleihen geschaffen. Fast verhalten, mit britischem Understatement, eröffnet die Piano-Ballade „I Don’t Know“ das Album „Egypt Station“. Dann beweist der 76-Jährige mit einem knackigen „Come On To Me“, dass er so manchen Jungspund locker hinter sich lassen kann. Und wenn uns Sir Paul „Happy With You“ zu Gehör bringt, ist es unmöglich, zu glauben, dass dieser Mann nicht glücklich ist. „Fuh You“ ist eine kleine Ungezogenheit eines 60 Jahre jüngeren Paul, bei der es angezeigt ist, einmal herzhaft zu lachen, anstelle peinlich berührt zu sein.
Den Schmalztopf bedient McCartney bei „People Want Peace“ und „Hand In Hand“, verliert sich aber nie im Kitsch.
„Egypt Station“ zu hören, ist der Inbegriff von Lebensfreude. Zu Recht hat Paul McCartney mit diesem Album die Hitparaden angeführt.
Bewertung: 4 von 5 Sternen
Paul McCartney – Egypt Station (erschienen bei Capitol Records)
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