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Diese Bemühungen gingen auch der Regierung, die selbst die Integration der „Ehemaligen“ betrieb, zu weit, da ihr der Staatsvertrag gefährdet schien. Etwas differenzierter, aber genauso widersprüchlich sieht der Einsatz für Einzelfälle aus. Auch unter den Bischöfen lassen sich Unterschiede im Handeln festmachen, die sich in der teils kalten Behandlung jener Priester zeigen, die aus den KZs heimkehrten. Kaiser untersucht auch die Seelsorge in Internierungslagern für „Ehemalige“ und den Umgang mit in der NS-Zeit Ausgetretenen sowie NS-affinen Priestern. Dass die Bischöfe aufgrund falsch verstandener Versöhnungsbereitschaft handelten, ist eine Erklärung des gelungenen Buches. Ein zusätzliche wäre vielleicht in einer Selbstwahrnehmung der damaligen Bischöfe als vermeintlich unantastbare „Kirchenfürsten“ – zwei nannten sich 1945 noch Fürst(erz)bischof – zu suchen.
Hitlers Jünger und Gottes Hirten. Der Einsatz der katholischen Bischöfe Österreichs für ehemalige Nationalsozialisten nach 1945.
Von Eva Maria Kaiser. Böhlau Verlag, 424 Seiten, € 30,–;
ISBN: 978-3-205-20628-6.
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