Lesen Sie alle Beiträge zum Schwerpunkt Brucknerjahr 2024
Frau Lashofer, vor etwas mehr als einem Jahr haben Sie Ihr fünftes Buch veröffentlicht. Haben Sie immer schon gerne geschrieben?
Margit Lashofer: Ja, schon in der Schule habe ich mir dabei leichtgetan. Ich hatte auch eine laute Stimme, da durfte ich dann bei verschiedensten Aufführungen und Festen auch immer Gedichte aufsagen. Das habe ich immer sehr gerne gemacht.
Wie ist es dazu gekommen, dass Sie auch Texte veröffentlichen?
Lashofer: Angefangen hat das 2007, da habe ich begonnen, in der Bauernzeitung unter „Was mich bewegt“ Texte zu veröffentlichen. Seitdem lässt mich das Schreiben nicht mehr los, und dann entstand der Wunsch, meine ganzen angesammelten Texte und Gedichte zusammenzufassen. Schon in der Hauptschule hatte ich im Hinterkopf irgendwo den Gedanken: Ich möchte einmal ein eigenes Buch haben. Und 2009 war es dann so weit und das erste ist erschienen. Das war eine große Freude!
Ihre Texte sind teilweise Hochdeutsch, teilweise Mundart ...
Lashofer: Ja, das ist unterschiedlich. Wenn ich mit einem Text oder einem Gedicht anfange, dann weiß ich oft gar nicht, wieso genau ich jetzt Mundart oder Schriftsprache schreibe. Das ist ganz individuell, so wie es gerade passt.
Sie haben schon drei Enkelkinder, zwei wohnen auch bei Ihnen am Hof. Was sagen Ihre Enkerl dazu, dass die Oma Bücher schreibt?
Lashofer: Die jüngeren bekommen das noch nicht so mit, aber Jakob ist jetzt acht und fragt schon immer ganz genau nach. Er will wissen, wo ich auf Lesungen hinfahre, und natürlich, wo er in den Büchern vorkommt.
Woher nehmen Sie neben den Aufgaben am Hof und bei den Enkelkindern die Zeit zum Schreiben?
Lashofer: Das Schreiben ist für mich ein Ausgleich von der Arbeit. Man kann sich viel von der Seele schreiben, auch Dinge aufarbeiten. Schreiben ist wie ein Heilmittel, ein Leben ohne ist für mich nur schwer vorstellbar.
Das Schöne ist auch, dass ich keinen Druck habe. Und mittlerweile ist das Schreiben ein so wichtiger Teil meines Lebens, dass es auch alle akzeptieren, wenn ich sage, dass ich jetzt Schreiben gehe oder auf eine Lesung fahre.
In Ihren Texten taucht auch Gott immer wieder auf. Wie stehen Sie zum Glauben?
Lashofer: Ich bin froh, mit Gottvertrauen aufgewachsen zu sein. Das soll in den Texten auch rüberkommen. Ich finde es wichtig, den Glauben in das normale Leben einzuflechten – schon durch den Faktor Nächstenliebe. Das Vertrauen in Gott kann auch durch schwierige Zeiten tragen – das möchte ich den Menschen durch meine Bücher mitgeben.
Liacht wird’s weida in mein
Herz, vorbei sei nun der ewige
Schmerz!
Ois vageht wieda noch ana Zeit,
du muasst di nua mocha dazua bereit!
Es ist oft net leicht und
dauert laung, es woar ma scho
oft aungst und baung!
Doch g’hoifn hot ma wieda
mei Glaub’n, meine Familie,
de Freind und vü Vertrau’n!
Drum bi i daunkboar fia jed’n
Tog, und i daunn söwa zu mia
sog:
„Daunkschen fia an jed’n guat’n
Menschen um mi, fia de Freid
und a fia des Liacht um mi!“
Margit Lashofer
Margit Lashofers fünftes Buch ist 2023
erschienen. Bestellt werden kann es direkt
bei ihr: margit.lashofer@aon.at
Lesen Sie alle Beiträge zum Schwerpunkt Brucknerjahr 2024
BÜCHER_FILME_MUSIK
KIRCHENZEITUNG 4 Wochen lang kostenlos kennen lernen. Abo endet automatisch. >>
MEIST_GELESEN