Ein Kaffeehaus im Welser Stadtzentrum: beim Eintreten fällt auf, dass die linke Hälfte des Lokals mit strickenden Frauen gut gefüllt ist. Die Nadeln klappern, Stimmen, Lachen und dampfende Kaffeemaschinen sind zu hören.
Heute sind es zwölf Frauen, die hier für zwei Stunden in aller Öffentlichkeit Socken, Hauben und Schals produzieren. In der Mitte sitzt Maria Monitzer: „Wir stricken gegen soziale Kälte – für Menschen am Rande“, erzählt sie. Monitzer arbeitet ehrenamtlich in der Welser Stadtpfarre mit, sie hat viele Funktionen und Aufgaben, Caritas ist eine davon: Seit elf Jahren organisiert sie das „Stricken mit Herz“.
Bis zu 16 Frauen treffen sich dazu ab Oktober acht Mal im öffentlichen Raum. Die Strickfreudigen arbeiten das ganze Jahr über zu Hause, im Herbst kommen sie zusammen, um gemeinsam in einem Kaffeehaus ihrer Wahl Wärmendes für Menschen, die auf der Straße leben, zu schaffen. Sozialen Austausch und die beruhigende Kraft des Strickens zu erleben, sind angenehme Nebeneffekte: „Menschen am Rande sind mir ein großes Anliegen. Ich mache das mit großer Freude!“, sagt Monitzer und man glaubt es ihr sofort.
Die Strickware wird teilweise verschenkt, das meiste wird aber verkauft. Nicht nur dass die Frauen die Wolle, die sie brauchen, vorher selbst kaufen, auch am Welser Wochenmarkt stehen sie an den ersten drei Adventssamstagen und bieten ihre Waren feil. Mit dem Erlös machen sie anderen Menschen eine Freude: letztes Jahr konnten 3.500 Euro als Spende an die Caritas übergeben werden.
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