Die Kirchenzeitung stellte vor 25 Jahren die neu gestartete Aktion „Pfarren helfen Langzeitarbeitslosen“ vor, ein von der Caritas Wien entwickeltes Projekt. „Derzeit tun 13 Pfarren mit, drei weitere kommen in den nächsten Wochen dazu“, schrieb die Kirchenzeitung. Arbeitslose hatten im Rahmen des Projekts ein Jahr lang einen gesicherten Arbeitsplatz in einer Pfarre, und wurden von Sozialarbeitern der Wiener Caritas und von Pfarrgemeindemitgliedern im Alltag betreut. Die Anstellung erfolgte über die Caritas, die Kosten dafür trugen zu einem Drittel die jeweilige Pfarre und zu zwei Drittel das Arbeitsmarktservice (AMS). „Dass es sich dabei nicht um Alibianstellungen handelt, sondern dass die Betroffenen tatsächlich im vereinbarten Stundenausmaß zupacken müssen, ist im Sinne aller Beteiligten“, erzählte eine Mitarbeiterin von der Pfarrcaritasstelle.
Beim Entdecken von Arbeitsfeldern für ihre neuen Mitarbeiter seien die Pfarren recht kreativ. In der Wiener Pfarre Aspern geschahen etwa durch die Aktion viele Dinge, die man noch einige Jahre liegen gelassen hätte oder die bisher überhaupt nicht möglich waren. Der Pfarrsaal und einige Türen in der Kirche Aspern waren neu gestrichen, der Pfarrgarten von Unkraut befreit und die Gemeindemitglieder bekamen überraschend Post von der Pfarre, auch wenn sie noch nicht zu den Altersjubilaren zählen, sondern erst ihren 20., 30. oder 40. Geburtstag feierten. Durch diese neuen Aufgabe konnten letztlich auch Bedenken zerstreut werden, dass durch die Beschäftigung von Langzeitarbeitslosen andere Mitarbeiter ihren Job verlieren. Die Caritas verband mit dem Projekt auch die Hoffnung, dass sich in der Pfarre möglichst viele Menschen mit dem Problem der Arbeitslosigkeit und dem Schicksal von Arbeitslosen befassen.
Das Jahr sollte jedenfalls vielen als Basis für den Wiedereinstieg im Arbeitsmarkt dienen. 80 Prozent der Projektteilnehmer konnten diesen Einstieg auch wieder schaffen, zog die Caritas später Bilanz.
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