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Der Mensch brauche Luft, Licht und Sonne – das Auto nicht, sagt Wolfgang Sageder, Verkehrsstadtrat von Gmunden. Er ist maßgeblich am Verkehrskonzept der Stadt beteiligt, das unter dem Motto „Mensch zuerst“ steht. Es ist den Schwerpunkten Gehen, Radfahren und öffentlicher Verkehr gewidmet und soll den Einflussbereich des Autos einschränken. Anfang September wurde es mit dem VCÖ-Mobilitätspreis 2018 ausgezeichnet.
„Viele Jahre wurde der Freiraum dem Fahrzeug geopfert, aber der gehört den Menschen“, sagt Wolfgang Sageder. Er ist seit mehr als 30 Jahren politisch tätig und beobachtet, wie sich die Einstellung zum Automobil verändert. Vor allem für junge Menschen ist es nicht mehr das Fortbewegungsmittel Nummer eins. Dem entspricht das Gmundner Verkehrskonzept. Wege innerhalb der Stadt sollen zu Fuß und mit dem Fahrrad gut zurückgelegt werden können. In geplanten Begegnungszonen sind Fuß- und Radverkehr sowie Auto gleichberechtigt. Öffentliche Bereiche, in denen Menschen sich länger aufhalten, sollen durch Fahrverbote und Fußgängerzonen vom ruhenden und fließenden Individualverkehr frei gehalten werden. Einbahnen und Fahrverbote werden, wo es möglich ist, für Fahrräder aufgehoben, Fahrrad- und Mehrzweckstreifen auf Verkehrswegen eingerichtet und Unterstellmöglichkeiten für Fahrräder errichtet. „Seit dem Boom der Elektrofahrräder nimmt der Radverkehr auch in unserer hügeligen Gegend zu“, sagt der Verkehrsstadtrat.
Der ungehinderte Fluss des motorisierten Indifividualverkehrs soll gebremst und wenn nötig sogar behindert werden. So hat es Wolfgang Sageder im Generalverkehrsplan formuliert. Mit dieser Einstellung hat er sich nicht nur Freunde gemacht. „Für manche ist das Auto Ausdruck der persönlichen Freiheit, aber wenn wir so weitermachen, ersticken wir in der persönlichen Freiheit“, sagt Wolfgang Sageder. Vor fünf Jahren hat er die Verlängerung der Straßenbahnlinie in die Wege geleitet. Am 1. September wurde die Traunsee-Tram eröffnet. Sie schließt nun eine Lücke im öffentlichen Verkehrsnetz, das Gmunden mit seinen Nachbargemeinden verbindet. Es soll längerfristig ausgebaut werden. Wolfgang Sageder hofft, dass sich dann die große Pendlerbewegung vom Auto auf die öffentlichen Verkehrsmittel verlagert.
Das Verkehrskonzept der Stadt Gmunden wurde Anfang September mit dem österreichischen VCÖ-Mobilitätspreis 2018 ausgezeichnet. Die Organisation „VCÖ – Mobilität mit Zukunft“ strebt ein Verkehrssystem in Österreich an, das ökologisch verträglich, ökonomisch effizient und sozial gerecht ist. Ein solches Verkehrskonzept kann in einer Gemeinde nur dann umgesetzt werden, wenn die Bevölkerung es mitträgt. Das gelinge nur durch ständige Kommunikation, sagt Wolfgang Sageder: „Und man darf sich nicht vor einer lauten Minderheit, die für das ungebremste Autowachstum ist, fürchten. Dieses ist eine Illusion.“ «
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