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Dunkle Rauchwolken liegen über weiten Teilen des Amazonasgebietes: Die Schöpfung Gottes kann dort – in der Sprache der Ureinwohner ausgedrückt – nicht mehr als „Haus der Sonne“ erlebt werden. Die Lunge unseres Planeten gerät damit zunehmend in einen Zustand akuter Atemnot. Die Welt schaut mit Sorge auf eine Katastrophe. Die Brandstifter und ihre Interessen sind zur Genüge bekannt. Der Präsident Brasiliens selbst hat durch seine Politik des Fortschritts um jeden Preis der mächtigen Lobby der Ausbeuter den Freiraum für diese Verbrechen eröffnet. Aus verletztem Stolz auf die Hilfe anderer Staaten zu verzichten, muss wohl als Gipfel der Verantwortungslosigkeit gesehen werden und zeigt, welch Geistes Kind Politiker dieser Art sind.
Werden sich die Verantwortlichen der Weltpolitik dazu aufraffen, solch mörderischem Tun Einhalt zu gebieten? Wären in einem solchen Fall, wo es um Leben und Überleben von Menschen geht, nicht die schärfsten Sanktionen notwendig? Es geht ja nicht nur um Urwaldbäume und die Folgen für den Klimawandel. Dieser gewissenlosen Zerstörung fallen kurz und langfristig Menschen zum Opfer: Die wehrlosen indigenen Völker und die Familien der Armen der Region. Sie und ihre Kinder werden jeglicher Zukunftsperspektiven beraubt. Es ist ein „Ärgernis“ im Sinne Jesu. „Wer einem von diesen Kleinen … Ärgernis gibt“, in unsere gegenwärtige Situation übersetzt, wer die Lebensbedingungen künftiger Generationen verantwortungslos zerstört, begeht einen „Kindesmord“.
Es ist ein gewaltiges Zeichen der Hoffnung, dass Kinder und Jugendliche es sich nicht mehr gefallen lassen, dass man sie ihrer Zukunft beraubt. Auch die Politik hierzulande kann sich nicht mehr auf Vertröstungen beschränken. Wo sind die „Engel“ und (menschlichen) Gewalten, die das Ärgernis beim Namen nennen und sich schützend vor eine zutiefst bedrohte Welt stellen? Es wird viel gewonnen sein, wenn verantwortungsbewusste Menschen denen, die mit unserer Welt und ihren Ressourcen gewissenlos umgehen, weltweit bei demokratischen Wahlen nicht mehr gedankenlos ihre Stimme geben.
P. Franz Weber
- Pater Franz Weber war Professor für Pastoraltheologie an der Universität Innsbruck. Von 1983 bis 1991 hatte er Basisgemeinden im Nordosten Brasiliens und an der Peripherie von São Paulo begleitet.
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