„Österreich, die Bananenrepublik“. So titelte die KirchenZeitung im Februar 2002. Nicht die politischen Zustände waren damit gemeint, sondern die Tatsache, dass Österreich beim Bananenkonsum Europas Spitzenreiter war.
Vor zwanzig Jahren lag er hierzulande bei 9,7 Kilo Bananen pro Kopf im Jahr.
Anlass des Artikels: Die Bauernkooperative „El Guabo“, bestehend aus 115 Kleinstbauern aus Ecuador, sollte ab Februar 2002 erstmals Fair-Trade-Bananen nach Österreich liefern. Die Wochenration von 2200 Kisten entsprach einem Marktanteil von ca. 2,5 Prozent.
„Wenn nun auch Österreich mit fairen Bananen beliefert wird, eröffnet das neue Perspektiven“, erzählte Jorge Ramirez, Präsident der Kooperative. Zusätzlich zum Mindestlohn, der fast doppelt so hoch wie in konventionellen Plantagen war, wurde den Arbeitern der Kooperative eine soziale Absicherung und bessere medizinische Versorgung geboten.
Die Umwelt profitierte ebenso. Statt auf giftige Chemikalien setzte „El Guabo“ auf Bio-Landwirtschaft. Für die Lieferung nach Österreich, 12,5 Prozent ihrer wöchentlichen Ernte, erhielten die Bauern einen deutlich besseren Preis. Dieser belief sich im Februar 2002 auf 0,396 Euro für das faire Kilo, im Vergleich zu 0,176 Euro für das herkömmliche Kilogramm.
Einziger Wermutstropfen für Jorge Ramirez: Die 2200 Kisten oder knapp 40 Tonnen „sind pro Woche in Österreich nur eine Nische“.
Inzwischen haben die Fair-Trade-Bananen ihr Nischendasein jedoch längst verlassen. Sie konnten in den letzten 20 Jahren ein ordentliches Wachstum verbuchen. Aktuell liegt der Marktanteil bei 25 Prozent: eine Verzehnfachung seit 2002.
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