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Sarah ist in der Kirche. Sie steht vor einem schönen Bild. Maria ist darauf zu sehen und der Engel. Vor dem Bild brennen einige Kerzen.
In der Schule hat Sarah die Geschichte gehört. Seltsam war das:
Ein Engel kam zu Maria. Der Bote von Gott, sagte die Lehrerin. Gott wollte zu den Menschen kommen. Maria sollte ihm dabei helfen. Maria hat Ja gesagt.
„Du, Gott“, sagt Sarah auf einmal leise.
„Du, in der Schule habe ich gehört: Advent heißt ankommen. Du willst ankommen in der Welt. Kommst du eigentlich zu allen?“
Dann wird sie ganz still. Sie schaut in die Kerzen. Weil sie so still ist, spürt sie, was Gott sagt:
„Ja, ich komme zu allen. Immer, zu jeder Zeit. Nicht nur im Advent. Aber viele lassen mich nicht hinein in ihr Leben. Die Tür zu ihrem Herzen ist für mich verschlossen.“
„Aber“, sagt Sarah, „dann bist du bestimmt ganz traurig. Was machst du dann?“
„Ich warte“, sagt Gott.
„Davon haben wir ein Lied gesungen“ sagt Sarah. „Warten auf Gottes Sohn, das ist der Advent. Aber dass du auch wartest, das hätte ich nie gedacht.“
Dann ist es wieder ganz still. Die Kerzen vor dem Bild flackern leise.
„Du, Gott“, sagt Sarah, „danke, dass du zu mir gekommen bist. Meine Tür soll immer für dich offen sein.“
Dann nimmt Sarah eine von den kleinen Kerzen, zündet sie an und stellt sie zu den anderen.
„Damit du nicht traurig bist“, sagt sie noch und geht aus der Kirche.
aus: Pater Hubert Leeb, Auf dem Weg nach Bethlehem, Ingolstadt o.J.
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