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Die KirchenZeitung berichtete Ende September 1986 darüber, wie der Betriebsrat versuchte, Massenkündigungen in der Voest zu verhindern. Mit Frühpensionierungen und einer Arbeitszeitverkürzung bei gleichzeitigem Verzicht auf Lohnerhöhung wollte der Betriebsrat die Sanierung der Voest ohne allzu große Opfer auf den Weg bringen. Dennoch planten die Unternehmensleitungen in Linz und in Steyr, dass viele Arbeitnehmer ihren Arbeitsplatz verlieren sollten. Bischof Maximilian Aichern thematisierte diese Situation in einer Predigt: „Das Grundprinzip der Katholischen Soziallehre heißt, daß die Arbeit Vorrang hat vor dem Kapital (...) Wir dürfen nicht zulassen, daß in Österreich eine neue Klasse von Menschen entsteht – Menschen ohne Arbeit, ohne Würde, ohne Vertretung, ohne Sicherheit“, betonte Aichern.
Ebenfalls Thema vor 35 Jahren: das Begräbnis für aus der Kirche Ausgetretene, das in der Dechantenkonferenz diskutiert wurde. Ausgetretene könnten ein kirchliches Begräbnis bekommen, wenn sie vor ihrem Tod noch ein Zeichen gesetzt hätten, dass sie ihren Schritt wiedergutmachen wollten. Wenn dies nicht der Fall sei, könne aber auf Wunsch der Angehörigen ein Priester in Zivil mitgehen und ein Gebet sprechen. Es sollte noch bis zum Jahr 2012 dauern, bis die Bischofskonferenz diese Ideen quasi offiziell erlaubte und bestätigte.
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