Wort zum Sonntag
Viele Kinder in Indien oder Afrika können nicht zur Schule gehen, sondern knüpfen Teppiche, klopfen Granit für Grabsteine, nähen Kleidung, pflücken Tee, werden bei der Schmuckerzeugung eingesetzt oder arbeiten auf Kakao- und Kaffeeplantagen. Gefertigte Produkte, in denen ausbeuterische Kinderarbeit steckt, werden auch in Österreich konsumiert. Auf diese Problematik macht die Kampagne „Kinderarbeit stoppen“ aufmerksam, die am 29. April gestartet wurde und bis 12. Juni, dem internationalen Tag gegen Kinderarbeit, läuft. Die gemeinsame Initiative der Dreikönigsaktion der Katholischen Jungschar, dem deutschen Kindermissionswerk „Die Sternsinger“ und der Künstlerinitiative „Butterfly Rebels“ fordert verbindliche Gesetze zur besseren Kontrolle von Herstellungsbedingungen, um weltweite Kinderarbeit zu beenden. „Es ist eine Verantwortung, die wir wahrnehmen müssen als Christen und als Menschen überhaupt, uns zu informieren, woher Produkte, die wir konsumieren, kommen und wie sie hergestellt wurden. Wenn wir damit Menschenrechtsverletzungen fördern, dann muss das gestoppt werden. Dafür wollen wir ein Bewusstsein schaffen“, sagt der deutsche evangelische Theologe und Kinderarbeitsexperte Benjamin Pütter.
Auch als Konsument könne man aktiv dazu beitragen, Kinderarbeit zu vermeiden, indem man „auf Fairtrade-Siegel achtet und immer wieder nachfragt, woher ein Produkt kommt und ob ausgeschlossen werden kann, dass Kinderarbeit im Spiel ist. So werden Konzerne zum Umdenken gezwungen“, sagt Benjamin Pütter, Berater für Kinderrechte und Kinderarbeit beim Kindermissionswerk „Die Sternsinger“. Vor dieser Zeit war Pütter immer wieder unter falscher Identität u. a. bei indischen Teppichherstellern und in Steinbrüchen vor Ort, um Kinderarbeit aufzudecken.
Info zur Kampagne: www.kinderarbeitstoppen.at
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