Wort zum Sonntag
Nach einer Kurzvisite in der ungarischen Hauptstadt Budapest am 12. September standen danach bis 15. September mehrere Auftritte in der Slowakei auf dem Programm, darunter der Besuch einer der größten Roma-Siedlungen Europas am Stadtrand von Kosice. Auf einem Platz zwischen Plattenbauten rief Franziskus den Menschen der Siedlung, in der rund 4300 Roma leben, zu: „Niemand halte euch oder jemand anderen von der Kirche fern.“ Roma seien „zu oft schon Gegenstand von vorgefassten Meinungen und erbarmungslosen Urteilen, von diskriminierenden Stereotypen, von diffamierenden Worten und Gesten geworden“. Franziskus warnte davor, Menschen zu schematisieren. Der Übergang von Vorurteilen zum Dialog sei jedoch nicht einfach, räumte der Papst ein. Integration sei ein langsamer Prozess, der mit „gegenseitigem Kennenlernen beginnt, mit Geduld fortschreitet und die Zukunft im Auge behält“. Zum Abschluss seiner Slowakei-Reise hat Papst Franziskus bei einer Messe mit rund 50.000 Menschen im Wallfahrtsort Sastin die Gläubigen des Landes für ihre Frömmigkeit gelobt und die Christen aufgefordert, den Dialog zu fördern, solidarisch zu sein und das Leben zu schützen und zu bewahren. Den Abschlussgottesdienst feierte der 2012 abgesetzte Erzbischof von Trnava, Robert Bezak, auf einem Ehrenplatz in den Reihen der Bischöfe mit. Laut Bezak habe ihm der Papst bei einer Begegnung im Juni im Vatikan seinen Bischofsring zurückgegeben. Die Absetzung Bezaks durch Papst Benedikt XVI. war in der Slowakei umstritten. Bis heute ist nicht ganz geklärt, ob im Hintergrund finanzielle Unregelmäßigkeiten durch Bezak selbst standen oder solche, die seinem Vorgänger Jan Sokol anzulasten waren.
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