Dietmar Steinmair ist Geschäftsführer des Katholischen Bildungswerks Vorarlberg und Teamleiter im Pastoralamt der Diözese Feldkirch.
Die Einladung des Generalsekretariats der Bischofssynode nach Rom deutete der Vorsitzende der Österreichischen Bischofskonferenz, Erzbischof Franz Lackner, als „wichtiges Zeichen für die Umsetzung einer lebendigen Synodalität, die immer mehr in unseren Ortskirchen ankommt“. Lackner und der mit ihm in der Bischofskonferenz für den „Synodalen Prozess“ verantwortliche Kärntner Bischof Josef Marketz waren genauso Teil der Österreich-Delegation beim „Jubiläum der Synodenteams“ wie Mitglieder des österreichischen Synodenteams: der Salzburger Theologe Markus Welte, die Linzer Dekanin Klara Csiszar, die Innsbrucker Caritasdirektorin Elisabeth Rathgeb, die Feldkircher Pastoralamtsleiterin Petra Steinmair-Pösel und der ehemalige Europareferent der Bischofskonferenz, Johannes Moravitz.
Ziel des Treffens war die gegenseitige Unterstützung bei der Umsetzung der Synodenergebnisse, erklärte der Generalsekretär des Synodensekretariats, Kardinal Mario Grech. Neben Synodenteams nahmen auch Pastoralräte und andere Beteiligungsgremien an der Heilig-Jahr-Veranstaltung teil. Auch Delegierte von Reformgruppen wie „Wir sind Kirche“ waren dabei.
Thomas Hödl war mit dem Synodenteam der Erzdiözese Salzburg beim Jubiläum der Synodalen Teams und partizipativen Gremien in Rom. Wie er die Tage in Rom erlebte, schildert er aus erster Hand.
Die Aula Pauls VI. im Vatikan zu betreten, beeindruckte mich. So viele Menschen aus unterschiedlichsten Ländern zu treffen, war unglaublich bereichernd. Die Gespräche mit anderen Synodenteams begeisterten und motivierten mich für die kommenden Tage. Es begann mit einem gemeinsamen Gebet. Rund 1.800 Teilnehmerinnen und Teilnehmer beteten miteinander und warteten gespannt auf Papst Leo.
Im Dialog mit dem Papst ergriff jeweils ein Repräsentant eines Kontinents das Wort. Spätestens dabei wurden uns die Unterschiede und Herausforderungen bewusst, die mit dem synodalen Prozess verbunden sind. Es wurde deutlich, dass der synodale Prozess eine langfristige Anstrengung ist – mit dem Ziel, eine breit aufgestellte Kirche zu werden, die sich Zeit zum Unterscheiden nimmt und gemeinsam Entscheidungen treffen kann.
Am nächsten Tag, es war Samstag, durchschritten wir frühmorgens die Heilige Pforte des Petersdoms, bevor es zu den Workshops und Seminaren ging. Alle Teilnehmenden begannen mit einem synodalen Austausch zum Thema „The Exchange of Gifts between Churches“ (Der Austausch von Gaben unter den Kirchen). Ein eindrückliches Erlebnis war der Bericht eines Katholiken aus Saudi-Arabien. Zu hören, unter welchen Einschränkungen dort der Glaube gelebt wird, war bewegend und bedrückend zugleich. Unsere eigenen Herausforderungen erschienen im Vergleich fast wie Luxusprobleme – ein Gedanke, der mich nachdenklich machte.
Später besuchte ich einen Workshop über „Basic Ecclesial Communities“ (Kirchliche Basisgemeinschaften). Die kleinen Gemeinschaften – vor allem in Lateinamerika und Südostasien – bestehen aus mehreren Familien, die ihren Glauben leben, oft weit entfernt von einem pfarrlichen Zentrum. So bleibt die Kirche auch in entlegenen Regionen lebendig. Der Höhepunkt des Tages war ein Seminar mit Kardinal Jean-Claude Hollerich und Kardinal Pablo Virgilio Siongco David, in dem es um Transparenz und Entscheidungsprozesse in der Synodalität ging.
Krönender Abschluss der Tage war die heilige Messe mit Papst Leo, gefolgt vom Angelusgebet auf dem Petersplatz. Die Feier der Eucharistie mit Gläubigen aus aller Welt war ein Erlebnis.
Thomas Hödl leitet die Stabsstelle für Kommunikation in Salzburg

Dietmar Steinmair ist Geschäftsführer des Katholischen Bildungswerks Vorarlberg und Teamleiter im Pastoralamt der Diözese Feldkirch.
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