Wort zum Sonntag
„Nach vielen Jahren Schule, Studium und Ausbildung habe ich gespürt, dass ich nicht nur ein Hirn besitze. Zu mir gehören auch zwei Hände, die bisher ziemlich unterbeschäftigt waren.“ So erklärte Robert Kaspar gegenüber der Kirchenzeitung, wieso er die Anstellung als Pastoralassistent in Bad Ischl gegen die Bäckerlehre bei einem Betrieb in Ansfelden getauscht hatte.
Während des Studiums hatte er von Ordensmännern gehört, die in früheren Zeiten nicht nur ein Studium, sondern auch eine Handwerkslehre absolvierten. Dieser Gedanke ließ ihn nicht mehr los. „Und weil er zu Bäckereien eine ähnliche Nähe spürt wie andere junge Männer zu Autowerkstätten, wurde die zufällige Begegnung mit einem Brotausführer im letzten Winter zum Beginn seines Berufswechsels“, schrieb die Kirchenzeitung.
Sein neuer Arbeitgeber, ein Biobäcker, hatte dem Lehrvertrag vor allem deshalb zugestimmt, weil der 29-jährige Robert aufgrund seines Alters auch nachts arbeiten durfte. Leicht fiel es dem Theologen jedoch nicht, am späten Abend zur Bäckerei zu radeln, wie er offen zugab: „Die Nachtarbeit setzt mir ziemlich zu. Ich spüre, wie mein Lebensrhythmus wackelt.“
Jede Woche besuchte er die Berufsschule. Mit 17-jährigen Kollegen saß er in der Klasse, auch im Religionsunterricht, den eine ehemalige Studienkollegin erteilte. Weil er ins zweite Lehrjahr eingestiegen war, hatte er gegenüber den Kollegen im Praktischen Nachholbedarf. Mit dem Gefühl, weniger zu können, hatte er zwar zu kämpfen, dennoch hielt er an seinem Entschluss fest. Für ihn hatte es auch eine tiefe Bedeutung, dass er mit eigenen Händen Brot buk.
„Ich möchte zu einem guten, vernünftigen und dankbaren Umgang mit Lebensmitteln beitragen. Denn einerseits vergötzt unsere Zeit Lebensmittel, andererseits geht sie verächtlich und sorglos damit um.“
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