Wort zum Sonntag
Was hat sich seit der letzten Wahl vor fünf Jahren verändert?
Beate Schlager-Stemmer: In der Diözese Linz steht die Pfarrgemeinderatswahl im Zeichen des Zukunftsweges. Die neuen Pfarrgemeinderäte werden maßgeblich dessen Umsetzung gestalten. Der Pfarrgemeinderat behält als Steuerungs- und Beschlussgremium für die Angelegenheiten der Pfarrgemeinde seine Bedeutung und seinen Platz, er wird aber durch die neu entstehende Pfarrstruktur von vierzig großen Pfarren besonders herausgefordert. Man kann sicher sagen: Es wird keine Routinewahl. Darum bereiten wir die Wahl auch mit besonderer Sorgfalt vor.
Worin bestehen die größten Herausforderungen für die Organisator/innen der Pfarrgemeinderatswahlen?
Schlager-Stemmer: Wir möchten in einem ersten Schritte der Vorbereitung die Pfarrgemeinderäte ermutigen, ihre eigene Arbeit der vergangenen Arbeitsperiode zu reflektieren und wertzuschätzen. Sie sollen sich bewusst sein, dass sie einen wichtigen Dienst geleistet haben und etwas Gutes an andere weitergeben.
Wird es schwieriger als 2017, genug Frauen und Männer zu finden, die sich der Wahl stellen?
Schlager-Stemmer: Nein, auf keinen Fall. Seit der Entscheidung von Bischof Manfred Scheuer, den Zukunftsweg umzusetzen, spüren wir eine positive Dynamik, die auch auf die Pfarrgemeinderatswahl durchschlägt. Es entsteht nach und nach ein Schwung. Die in der Diözese geplanten Veränderungen fördern die Motivation, auf keinen Fall bremsen sie sie.
Es gab aber schon vor fünf Jahren mit der Kandidatenfindung teilweise Probleme ...
Schlager-Stemmer: Wir stellen auf jeden Fall die positive Eigensicht des Pfarrgemeinderats in den Vordergrund, Herausforderungen anzunehmen. Das gemeinsame Erarbeiten der nächsten Schritte ist aber auch eine interessante und erfüllende Aufgabe.
Das große Engagement der Seelsorge- und Pastoralämter in ganz Österreich für die Pfarrgemeinderatswahl zeigt, dass die Pfarren eine besondere Bedeutung haben.
Schlager-Stemmer: Die liegt in der Nähe zu den Menschen, die – plakativ gesagt – um eine Kirche herum leben, die zu Fuß zueinander gehen können, die sich beim Einkaufen begegnen oder beim Warten vor dem Kindergarten. Pfarre und Pfarrgemeinden stehen für Nähe, die Menschen brauchen und schätzen.
Was können Pfarren jetzt bereits als entfernte Vorbereitung zur Wahl tun?
Schlager-Stemmer: Schön wäre es, wenn die jetzigen Pfarrgemeinderäte überlegen, welche Personengruppen sie neu für das Gremium gewinnen wollen, und wenn sie sich positive Zielvorstellungen für die kommende Pfarrgemeinderatsperiode erarbeiten. In dem Sinne: Gut geplant ist halb gewählt.
Gibt es schon ein Motto für die Wahl 2022?
Schlager-Stemmer: Das Motto der Pfarrgemeinderatswahl 2022 heißt: „mittendrin. Für mich“ Dieses Motto betont, dass das Wirken des Pfarrgemeinderates das Leben aller Menschen in der Pfarrgemeinde bereichert: Sowohl jener, die in der Pfarrgemeinde leben als auch jener, die zum Pfarrgemeinderat gehören. Eine gesunde Selbstliebe – auch der Gremiumsmitglieder – ist die Voraussetzung für die Nächstenliebe. «
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