Wort zum Sonntag
Die Pfarrgemeinderatswahlen verlangen den 487 Pfarren der Diözese großen Einsatz ab. Gar nicht so selten stellt die Suche nach Kandidat/innen für die Wahlliste eine große Herausforderung dar.
In vielen Pfarren ist eine Listenwahl gute Tradition, aber immer mehr Pfarren gehen doch zum „Urwahlmodell“ über. Das heißt, dass die Pfarrbevölkerung gebeten wird, Namen von Personen auf einen „Stimmzettel“ zu schreiben, die sie für den Pfarrgemeinderat für geeignet halten. Nach der Häufigkeit der Nennungen werden diese Personen gefragt, ob sie die Wahl annehmen.
Der Wahlausschussleiter von Haibach ob der Donau, Max Kaltseis, erklärt, dass die Pfarre „immer schon“ nach dem Urwahlmodell ihre Kandidat/innen ermittelt. „Wir wollen keine Verlierer und niemanden für die Mitarbeit verlieren“, begründet er, warum Haibach diesem Modell den Vorzug gibt.
Jeder Haushalt bekommt persönlich eine Tragetasche mit den Wahlunterlagen und – weil es nahe liegt – auch mit anderen aktuellen Informationen über die Pfarre zugestellt. Neben der Nennung von allgemein geeigneten Personen werden die Haibacher/innen ausdrücklich gebeten, auch an jüngere, an unter 30-jährige Pfarrangehörige, zu denken. Die „Stimmzettel“ können an fünf Stellen in der Pfarre abgegeben werden, auch in Geschäften des Ortes.
Das Urwahlmodell erfordert auch einen besonderen Zeitablauf. Die schriftlichen Nennungen müssen im Fall von Haibach bis Ende Februar geschehen.
Damit die vorgesehenen rund zwanzig Kandidat/innen zusammenkommen, sind zwischen sechzig und achtzig Gespräche notwendig, erzählt Kaltseis. Die Findung benötigt rund drei Wochen. So ist am 20. März 2022, am Tag der Pfarrgemeinderatswahl, der gesamte Prozess abgeschlossen.
Im Rückblick auf die vergangenen Pfarrgemeinderatswahlen nach dem Urwahlmodell bilanziert Max Kaltseis: „Es kommt so immer ein bunter Blumenstrauß an engagierten Mitgliedern zusammen.“ Für den Wahlleiter steht außer Frage, dass es auch heuer wieder so werden wird.
Beate Schlager-Stemmer, die Pfarrgemeinderratsreferentin der Diözese Linz, macht aufmerksam, dass das Referat gerne für Gespräche zur Verfügung steht, wenn eine Pfarre bei der Wahlvorbereitung nicht recht weiterkommt.
Bis Ende Jänner kann man auch noch ins Urwahlmodell überwechseln.
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