Wort zum Sonntag
Genau 48 Seiten im DIN A5-Format umfasst das Pastoralkonzept der Pfarre Schärding. Ein knappes Jahr haben die Gremien daran gearbeitet. Beim Pfarrgründungsfest Ende Mai 2023 konnte es verteilt werden, und seither ist es in Kraft.
„Ich verstehe das Pastoralkonzept als Geländer, an dem wir entlanggehen können“, sagt Pastoralvorstand Martin Brait. „Wir müssen damit nicht immer beim Punkt null anfangen.“
Im Eröffnungskapitel „Analyse“ stößt man auf eine informative „religiöse Landkarte“. Von den 27.000 Einwohner:innen der Pfarre Schärding sind 79 Prozent katholisch, in St. Roman liegt der Anteil der Katholik:innen sogar bei 94 Prozent. Im Jahr 2022 empfingen 232 – vornehmlich – Kinder die Taufe, Kirchenaustritte waren 281 zu verzeichnen.
Die Vision der Pfarre Schärding wird anhand der vier Grundfunktionen von Pfarre (Verkündigung, Liturgie, Diakonie und Gemeinschaft) in knappen Leitsätzen dargestellt und dann ausführlich entfaltet.
„Durch diese Gliederung ist es für die Seelsorgeteams in den Pfarrgemeinden einfacher, an die Ziele und Maßnahmen anzudocken, da die Seelsorgeteams ebenfalls nach den Grundfunktionen strukturiert sind“, betont Brait. Jetzt geht es für ihn darum, einzelne Punkte schrittweise zu verwirklichen: „Das braucht natürlich Zeit, aber das Thema Öffentlichkeitsarbeit und der Solidaritätsfonds sind schon sehr konkret.“ Das Pastoralkonzept hat einen Zeithorizont bis 2030.
Ebenfalls beim Pfarrgründungsfest wurde das Pastoralkonzept der Pfarre Urfahr-St. Junia an alle rund 1.000 Besucher:innen des Gottesdienstes verteilt – allerdings in Form eines Flyers.
Erläutert wird darin das Leitwort der Pfarre, das dem Buch Jeremia entnommen wurde: „Bemüht euch um das Wohl der Stadt [...]. Ich will euch Zukunft und Hoffnung geben.“ Zusätzlich finden sich die Kontaktdaten zum Pfarrbüro und zu den einzelnen Pfarrgemeinden.
Der Flyer ist grafisch sehr ansprechend gestaltet, ebenso wie das ausführliche 71-seitige Pastoralkonzept. Es steht unter dem Motto „Mission to care“. Die Pfarre sieht ihren Grundauftrag in der Sorge für die Menschen – im Gebet und im Einsatz für ein besseres Miteinander.
Als roter Faden durch das Pastoralkonzept dienen wieder die vier Grundfunktionen, ergänzt um Verwaltung und Finanzen sowie um Seelsorge für spezielle Gruppen. Im Jänner 2024 werden die einzelnen Pfarrgemeinden daran arbeiten, ein oder zwei Ziele aus dem Konzept zu verwirklichen, erklärt Pastoralvorstand Matthias List; wie Martin Brait sagt auch List: „Schritt für Schritt.“
Als eine der fünf Pionierpfarren waren auch alle Beteiligten von Urfahr-St. Junia sehr gefordert: „Wir dürfen uns nicht überfordern“, unterstreicht List.
Das Pastoralkonzept schließt mit einem Gebet: „Im Vertrauen auf die Fürsprache der hl. Junia, des hl. Leopold, der hl. Magdalena, des hl. Markus, des hl. Franz von Sales, des hl. Josef und unserer Gottesmutter Maria, die auch unsere Schmerzen mitträgt, vertrauen wir unsere Pfarre mit allen Pfarrgemeinden und Menschen, die hier leben, lieben und arbeiten, unserem Bruder und König Jesus Christus an und bitten um die hl. Geistkraft Gottes. Amen“
Pfarrer Gert Smetanig freut sich, dass das Pastoralkonzept von Braunau – ebenfalls Pionierpfarre – im Jänner 2024 in Druck gehen kann.
In der Pfarre EferdingerLand wird am Konzept gearbeitet, das im Frühjahr 2024 abgeschlossen werden soll, sagt Pastoralvorstand Wolfgang Froschauer.
Auch in der fünften Pionierpfarre – im Ennstal – wird am Konzept gewerkt. Bei einer Klausurtagung wurden sieben Themenfelder definiert, die nun mit Leben gefüllt werden.
„Am Anfang waren dem Projekt gegenüber skeptische Stimmen zu hören“, erzählt Pfarrer Friedrich Lenhart. Wir wissen ohnedies, was wir zu tun haben, meinten manche. Ein Papier zu produzieren, von dem man nicht weiß, ob es überhaupt gelesen wird, ließ auch Pfarrer Friedrich Lenhart ein wenig zögern.
Doch nun – mitten in der Arbeit – sagt er: „Ich brenne dafür.“ Er beschäftigt sich mit dem Thema „Kunst-Kultur-Ästhetik-Gedenkkultur in der Pfarre Ennstal“. Es hat sich für ihn als eine spannende Herausforderung entpuppt, zu der er gerne beiträgt. Beim Pfarrlichen Pastoralrat im April soll das Konzept beschlossen werden.
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