Wort zum Sonntag
Als Pfarrer Thomas Mazur vor fünf Jahren von Linz nach Großraming gezogen ist, hat ihn eines etwas irritiert: die Hinweistafel „Kino“ beim Pfarrheim. „Ich habe zuerst geglaubt, dass das Schild ein Relikt aus alten Zeiten ist“, erzählt er. Doch erfreulicherweise hat sich in der Pfarre Großraming tatsächlich ein wertvolles Stück Kinokultur erhalten. Vor 25 Jahren schaffte es eine lokale Kulturinitiative, das Kino wiederzubeleben, das in den 70er-Jahren den Betrieb eingestellt hatte.
14 Ehrenamtliche, die für den „Filmclub Kino Großraming“ werken, bringen einmal im Monat einen besonderen Film auf die Leinwand des großen Pfarrsaals von Großraming. Zudem werden die Schulen im Ort teilweise unter der Woche mit Sondervorstellungen vom Kino versorgt. Der Schwerpunkt liegt auf aktuellen österreichischen und europäischen Filmen, auf Blockbuster wird verzichtet. „Bei der Filmauswahl arbeiten wir teilweise mit der Pfarre zusammen“, sagt Berthold Pree vom Filmclub. So wurde heuer natürlich auch der Dokumentarfilm „Papst Franziskus – Ein Mann seines Wortes“ in Großraming gezeigt.
Die Bestuhlung des 298 Personen fassenden Kinos ist zwar noch alt, dafür punktet das Kino seit 2013 aber mit Digitaltechnik und Dolby Surround. Außerdem gibt es ein regionales Buffet, um das sich der Filmclub ebenso kümmert. Das Einzugsgebiet des Kinos ist groß. Es ist der einzige verbliebene ländliche Lichtspielbetrieb in der Großregion zwischen Steyr, Liezen und Waidhofen an der Ybbs. Neben der hohen Qualität ist das ein weiterer Grund, wieso die Vorstellungen in der Regel gut besucht sind. Bemerkbar machte sich die große Beliebtheit des Kinos auch, als Anfang November das 25-Jahr-Jubiläum begangen wurde.
Einen Monat später soll die Pfarre Großraming einen weiteren Grund zum Feiern haben. Mit Adventbeginn wird die Sanierung des Kirchturmdachs wahrscheinlich abgeschlossen sein. Die Baustelle wird insgesamt rund 200.000 Euro kosten. Mit der dringend nötigen Renovierung hat man bis zum Herbst gewartet, um den 900 Fledermäusen, die in der Kirche wohnen, keinen Schaden zuzufügen. In der kühleren Jahreszeit sind sie in ihre Winterquartiere in Felsnischen und hohlen Bäumen umgezogen. Außerdem wurde darauf geachtet, dass die Fledermäuse nach der Sanierung im kommenden Frühjahr wieder in ihr altes Zuhause zurückfinden. «
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Turmeremitin Birgit Kubik berichtet über ihre Woche in der Türmerstube hoch oben im Mariendom Linz >>
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