Wort zum Sonntag
Im Unterschied zu Therese von Lisieux (1873–1897) ist Elisabeth von Dijon (1880–1906), wie sie nach ihrem Wohnort auch genannt wird, wenig bekannt. Die beiden werden aber als „Schwestern im Geist“ bezeichnet: Sie lebten zur selben Zeit, waren Karmelitinnen und starben nach schwerer Krankheit als junge Schwestern 24-jährig beziehungsweise 26-jährig. Beide hatten auf ihre Umgebung eine so starke Ausstrahlung, dass ihre Briefe, Notizen und Gedichte gesammelt wurden und ihr Leben sowie ihre Texte zur Inspiration für Generationen von Menschen wurden. Beide Ordensfrauen sind Heilige der katholischen Kirche. Die Liebe und die intensive Verbindung mit Gott sind Ankerpunkte ihrer Spiritualiät, die sich in vielem ähnlich ist. So schreibt die heilige Elisabeth von der heiligsten Dreifaltigkeit in einem Brief: „Ich spüre in meiner Seele eine solche Liebe (zu Gott), sie ist wie ein Ozean, in den ich eintauche, in dem ich mich verliere.“ „Du musst dir drinnen in deiner Seele eine kleine Zelle bauen, so wie ich. Denke daran, dass Gott darin ist und geh von Zeit zu Zeit hinein“, heißt es in einem anderen Text. Sie ist überzeugt: „Mir scheint, ich habe meinen Himmel auf Erden gefunden, denn der Himmel ist Gott, und Gott ist in meinem Herzen.“ Dieses Vertrauen und Leben aus dem Innern ist vielen Gläubigen heute Anregung und Vorbild.
Geistlicher Nachmittag in Linz. Die Marienschwestern vom Karmel waren überrascht und erfreut, dass ihr Angebot, sich mit Sr. Elisabeth von Dijon zu beschäftigen, auf ein so großes Echo gestoßen ist. Ihre Kirche am Friedensplatz in Linz war am 5. Februar bis 21.30 Uhr geöffnet. An die 110 Personen füllten den kleinen Kirchenraum, ein Großteil von ihnen blieb mehrere Stunden zum Vortrag über die Heilige und ihren Weg nach innen, zu Vesper, Gebetsstunde und zum Konzert mit Heinz Purrer und dem Chor „Sing & Pray“. Die Verehrung des Reliquienschreins und ein stilles Gebet davor erlebten die meisten Besucher/innen als Höhepunkt des geistlichen Nachmittags. Beim Weggehen vom Schrein konnte sich jede/r einen Text aus den Schriften der Heiligen mitnehmen.
Bild: Zwei Marienschwestern vom Karmel und zwei Karmeliterpatres bringen den Schrein mit den Reliquien der heiligen Elisabeth von der heiligsten Dreifaltigkeit in die Klosterkirche. Der Schrein ist seit 25. Jänner 2019 durch Österreich unterwegs. Nach Linz machte der Schrein auf der Etappe durch Österreich abschließend bei den Trappisten im Stift Engelhartszell Station.
Wort zum Sonntag
Turmeremitin Birgit Kubik berichtet über ihre Woche in der Türmerstube hoch oben im Mariendom Linz >>
Die KIRCHENZEITUNG bietet vielfältige Angebote für Pfarren:
Jetzt die KIRCHENZEITUNG 4 Wochen lang kostenlos kennen lernen. Abo endet automatisch. >>