ist Kaplan in der Stadtpfarre Jennersdorf. Er stammt aus Indien.
Den Autor erreichen Sie unter sonntag@koopredaktion.at
In jener Zeit tritt Michael auf, der große Fürst, der für die Söhne deines Volkes eintritt. Dann kommt eine Zeit der Not, wie noch keine da war, seit es Völker gibt, bis zu jener Zeit. Doch zu jener Zeit wird dein Volk gerettet, jeder, der im Buch verzeichnet ist. Von denen, die im Land des Staubes schlafen, werden viele erwachen, die einen zum ewigen Leben, die anderen zur Schmach, zu ewigem Abscheu. Die Verständigen werden glänzen wie der Glanz der Himmelsfeste und die Männer, die viele zum rechten Tun geführt haben, wie die Sterne für immer und ewig.
Und jeder Priester steht Tag für Tag da, versieht seinen Dienst und bringt viele Male die gleichen Opfer dar, die doch niemals Sünden wegnehmen können. Dieser aber hat nur ein einziges Opfer für die Sünden dargebracht und sich dann für immer zur Rechten Gottes gesetzt; seitdem wartet er, bis seine Feinde ihm als Schemel unter die Füße gelegt werden. Denn durch ein einziges Opfer hat er die, die geheiligt werden, für immer zur Vollendung geführt.
Wo also die Sünden vergeben sind, da gibt es kein Opfer für die Sünden mehr.
Aber in jenen Tagen, nach jener Drangsal, wird die Sonne verfinstert werden und der Mond wird nicht mehr scheinen; die Sterne werden vom Himmel fallen und die Kräfte des Himmels werden erschüttert werden. Dann wird man den Menschensohn in Wolken kommen sehen, mit großer Kraft und Herrlichkeit. Und er wird die Engel aussenden und die von ihm Auserwählten aus allen vier Windrichtungen zusammenführen, vom Ende der Erde bis zum Ende des Himmels. Lernt etwas aus dem Vergleich mit dem Feigenbaum! Sobald seine Zweige saftig werden und Blätter treiben, erkennt ihr, dass der Sommer nahe ist. So erkennt auch ihr, wenn ihr das geschehen seht, dass er nahe vor der Tür ist. Amen, ich sage euch: Diese Generation wird nicht vergehen, bis das alles geschieht. Himmel und Erde werden vergehen, aber meine Worte werden nicht vergehen. Doch jenen Tag und jene Stunde kennt niemand, auch nicht die Engel im Himmel, nicht einmal der Sohn, sondern nur der Vater.
Die Lesungen am Ende des Kirchenjahres sind ungewohnte und keine einfachen Bibeltexte. Sie lenken unseren Blick auf das Ende der Welt und das Ende unseres eigenen Lebens. Das heutige Evangelium sagt uns: „Himmel und Erde werden vergehen, aber meine Worte nicht“. Die Welt und die Gesellschaft verändern sich, auch wir selbst ändern uns. Die Versprechen Gottes, die er uns in seinen Worten zugesagt hat, bleiben ewig und geben uns Menschen Hoffnung. In dieser modernen Zeit fragen viele Menschen nach der Relevanz von Gottes Wort, weil es schon vor langer Zeit aufgeschrieben worden ist. Es scheint manchmal unverständlich und altmodisch. Viele können damit nichts mehr anfangen. Wir Menschen werden das Wort Gottes nur verstehen, wenn wir uns damit beschäftigen. Manchmal spüren wir Widerstand, wenn wir uns auf das Wort Gottes einlassen. Manchmal kämpfen wir mit diesen Texten, weil wir in unserem eigenen Leben Anderes erfahren als wir dies beim Wort Gottes hören. Trotzdem sollten wir daran in unserem Alltag festhalten, wenn wir es verstehen wollen. Vielleicht gibt es uns nicht gleich Antworten für unsere Probleme, wenn wir es lesen. Aber es hat viele Bilder, die uns einladen darüber nachzudenken. Gott hat durch sein Wort die Welt und die Geschöpfe ins Dasein gerufen und er drückt seine Liebe auch mit Worten aus. Darum hat Gottes Wort immer Gewicht, Macht und Bedeutung, obwohl es vielleicht auf den ersten Blick altmodisch und unverständlich erscheint. Es kann uns Menschen helfen, gute Entscheidungen zu treffen. Es kann unseren Glauben stärken. Es kann uns innerlich berühren und Ruhe schaffen, besonders in den schwierigen Momenten unseres Lebens – wenn wir auf Gottes Wort vertrauen.
Glaube ich an Gottes Wort?
Traue ich Gottes Verheißung?
ist Kaplan in der Stadtpfarre Jennersdorf. Er stammt aus Indien.
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