Bekannt ist etwa das Lied von Maria, die mit dem noch ungeborenen Kind durch einen Dornwald geht, der daraufhin Rosen trägt. Im 17. Jahrhundert war ein Bildthema beliebt, bei dem ein religiöses Motiv von einem Kranz mit Blumen umrankt wird. Dieser Typus wurde im Biedermeier aufgegriffen, so auch in diesem großen, naturgetreu gemalten Bild Joseph Lauers. Er gilt als einer der letzten großen Blumenmaler Wiens. Das Bild zeigt ein aus Stein gemeißeltes, von einem üppigen Blumenkranz umgebenes Relief des leidenden Christus. Die Blumen und Früchte sind sorgfältig nach ihrer Bedeutung angeordnet: die Passionsblume etwa genau über der Dornenkrone, die – eucharistisch gemeinte – Traube in der Nähe des Herzens. Die Rosen sind Mariensymbole und stehen für das Blut, das Christus vergossen hat. Lauer malt sie in allen Stadien von der Knospe bis zum beginnenden Verwelken, wodurch sie zugleich das menschliche Leben in seinem Werden und Vergehen symbolisieren.